Erschienen in:
01.07.2005 | Schwerpunkt: Zervixpathologie
Molekulare Pathogenese des Zervixkarzinoms und seiner Vorstufen
verfasst von:
M. J. Trunk, N. Wentzensen, Prof. Dr. M. von Knebel Doeberitz
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Bestimmte Typen der humanen Papillomviren (so genannte humane Papillomviren vom Hochrisikotyp: HR-HPV). spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung des Zervixkarzinoms. Zwar sind diese Viren in der Bevölkerung sehr weit verbreitet, jedoch entwickelt sich nach einer HPV-Infektion eher selten eine klinisch relevante Läsion. Für die Entstehung einer Dysplasie ist die deregulierte Expression der viralen Onkoproteine E6 und E7 in epithelialen Stammzellen erforderlich. Im Verlauf einer akuten Infektion werden diese Gene aber normalerweise nur in differenzierten und zellzyklusarretierten Zellen der oberen Schichten des Epithels exprimiert. Kommt es dagegen zur Aktivierung dieser Gene in den proliferierenden Basal- und Parabasalzellen, kann es durch Beeinträchtigung der Zellzyklusregulation, des mitotischen Spindelapparats und der Zentrosomenfunktionen zur Störung der Chromosomenverteilung und -struktur während der Mitose kommen. Dies führt zur chromosomalen Instabilität und bereitet den Boden für die anschließende Karzinogenese. Die Expression des HPV-E7-Onkoproteins bewirkt eine massive Überexpression des zellulären p16INK4a-Proteins, das sich daher zunehmend als geeigneter Surrogatmarker für die Diagnostik in Zytologie und Histologie erweist. Diese Übersicht fasst die Mechanismen der HPV-assoziierten Transformation zusammen und legt die sich daraus ergebende Möglichkeiten für die Diagnostik des Zerivxkarzinoms dar.