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Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung 2/2023

Open Access 05.04.2022 | Parkinson-Krankheit | Originalarbeit

Exploration potenzieller Barrieren für die Akzeptanz eines interdisziplinären sektorenübergreifenden Versorgungsnetzwerkes für Patient*innen mit Morbus Parkinson

verfasst von: Dipl.-Berufspäd. C. Lang, MPH, P. Timpel, G. Müller, A. Knapp, B. Falkenburger, M. Wolz, P. Themann, J. Schmitt

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 2/2023

Zusammenfassung

Hintergrund

Mit dem ParkinsonNetzwerk Ostsachsen (PANOS) soll ein intersektorales, pfadbasiertes und plattformunterstütztes Versorgungskonzept etabliert werden, um trotz steigender Behandlungszahlen eine flächendeckende Parkinson-Versorgung mit adäquaten Therapien zu unterstützen.

Fragestellung

Welche Barrieren könnten die Akzeptanz und eine erfolgreiche Verstetigung des PANOS-Behandlungspfades gefährden?

Methode

Implementierungsbarrieren wurden über eine selektive Literaturrecherche identifiziert und in einer Onlinebefragung von 36 projektassoziierten Neurolog*innen und Hausärzt*innen priorisiert. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte anonymisiert und deskriptiv.

Ergebnisse

Dreizehn mögliche Implementierungsbarrieren wurden identifiziert. Es nahmen 11 Neurolog*innen und 7 Hausärzt*innen an der Onlineumfrage teil. Die befragten Neurolog*innen sahen in Doppeldokumentationen sowie in unzureichender Kommunikation und Kooperation zwischen den Leistungserbringenden die größten Hindernisse für eine Akzeptanz von PANOS. Hausärzt*innen beurteilten u. a. die restriktiven Verordnungs- und Budgetgrenzen und den möglicherweise zu hohen Zeitaufwand für Netzwerkprozesse als hinderlich.

Diskussion

Doppeldokumentationen von Patienten- und Behandlungsdaten sind zeitintensiv und fehleranfällig. Die Akzeptanz kann durch adäquate finanzielle Kompensation der Leistungserbringenden erhöht werden. Das hausärztliche Verordnungsverhalten könnte durch die Verwendung interventionsbezogener Abrechnungsziffern positiv beeinflusst werden. Die Ergebnisse zeigen u. a. einen Bedarf an integrativen technischen Systemlösungen und sektorenübergreifenden Dokumentationsstrukturen, um den Mehraufwand für Leistungserbringende zu reduzieren.

Schlussfolgerung

Eine Vorabanalyse der Einflussfaktoren von PANOS sowie die Sensibilisierung aller mitwirkenden Akteure für potenzielle Barrieren sind entscheidend für die Akzeptanz des Versorgungsnetzwerkes. Gezielte Maßnahmen zur Reduzierung und Vermeidung identifizierter Barrieren können die anwenderseitige Akzeptanz erhöhen und die Behandlungsergebnisse optimieren.
Begleitmaterial
Hinweise

Zusatzmaterial online

Zusätzliche Informationen sind in der Online-Version dieses Artikels (https://​doi.​org/​10.​1007/​s11553-022-00941-5) enthalten.

Hintergrund und Fragestellung

Hintergrund

Das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung in Deutschland, die Inzidenz ist mit fortschreitendem Alter ansteigend [10, 23]. Die demographischen Veränderungen zugunsten der älteren Bevölkerung werden prognostisch eine Verdopplung der Parkinson-Erkrankungen von 2015 bis 2040 zur Folge haben [3]. Die Herausforderung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung für Parkinson-Patient*innen besteht in einem zügigen Behandlungsbeginn und einer Bereitstellung angemessener therapeutischer Interventionen, um einerseits dem Sicherstellungsauftrag für die Gesundheitsversorgung in Deutschland gerecht zu werden und andererseits Komplikationen für Betroffene zu vermeiden.
Mit dem 2019 initiierten Projekt ParkinsonNetzwerk Ostsachsen (PANOS)1 soll ein integriertes, sektorenübergreifendes und plattformunterstütztes Versorgungskonzept nachhaltig etabliert werden. In PANOS wurde ein interdisziplinärer Behandlungspfad definiert, um eine rechtzeitige, bedarfsgerechte und effektive medizinische Versorgung der wachsenden Zahl an Parkinson-Erkrankten mit den bestehenden Therapieoptionen, insbesondere auch im ländlichen Raum, sicherzustellen. Die Effektivität des Behandlungspfades für die Parkinson-Versorgung wird derzeit im Rahmen einer prospektiven, kontrollierten Kohortenstudie überprüft. Start des Patienteneinschlusses war Anfang April 2021. Der PANOS-Behandlungspfad sowie das dahinterstehende Konsensverfahren wurde bereits publiziert [16].
Neben der Entwicklung von Behandlungspfaden durch beteiligte Akteure der Versorgung wird die Erfassung von potenziellen Barrieren angeraten, da diese die Implementierungsbestrebungen von Behandlungspfaden in komplexen medizinischen Settings gefährden können [12]. In (nicht-)randomisiert kontrollierten Studien, kontrollierten Prä-Post-Studien und qualitativen Analysen wurden bereits mögliche Hindernisse identifiziert, die einer Akzeptanz und Verstetigung von Behandlungspfaden entgegenstehen könnten [8, 11, 12, 18]. Neben einer mangelnden intersektoralen Kommunikation und Kooperation der Leistungserbringer [6, 7, 15, 17] besteht noch immer keine flächendeckende adäquate Infrastruktur zur Internetnutzung in Deutschland. Auch die Integrierbarkeit neuer Infrastrukturen in vorhandene Praxisverwaltungssysteme stellt speziell im ambulanten Setting eine große Herausforderung dar [6, 7]. Zudem können unterschiedliche Erwartungen der Ärzt*innen und Patient*innen hinsichtlich der Versorgungsrealität die Teilnahmebereitschaft reduzieren [1, 2, 5, 6, 9] und inadäquate finanzielle Ausgleiche des zusätzlichen bürokratischen und zeitlichen Aufwands Ärzt*innen demotivieren, sich an neuen Interventionsmaßnahmen zu beteiligen [2, 4, 6]. Ein detailliertes Verständnis der vorgestellten Barrieren aus Sicht der beteiligten Akteure erlaubt es, mögliche Risiken für eine unzureichende Entwicklung, Implementierung und dauerhafte Umsetzung eines Behandlungspfades zu identifizieren.

Fragestellung

In der vorliegenden Studie beantworten wir folgende Forschungsfrage: Welche Barrieren könnten die Akzeptanz und damit eine erfolgreiche Verstetigung von PANOS gefährden?

Methode

Literaturrecherche und theoretische Fundierung

Literaturrecherche zu potenziellen Barrieren

Zunächst wurde eine selektive Literaturrecherche zu Implementierungsmaßnahmen von Behandlungspfaden in klinischen Settings und damit verbundenen Barrieren in Medline via PubMed und GoogleScholar durchgeführt. Außerdem wurden Publikationen aus der Website Parkinsonnetzwerk Deutschland gesichtet sowie deren Referenzlisten geprüft (https://​parkinsonnetzwer​kdeutschland.​de/​).

Theoretische Fundierung

Für eine geeignete Theoriefundierung der eruierten Barrieren wurde das „theoretical framework of acceptability“ (TFA) von Sekhon et al. [19] angewendet. Das TFA dient der Beurteilung der Akzeptanz von Interventionen durch Personen, die Interventionen im Gesundheitswesen erhalten und durchführen [20]. Sekhon et al. beschreiben das Konstrukt Akzeptanz als ein Ausmaß der Angemessenheit einer durchgeführten oder erhaltenen Intervention auf betreffende Personen, gemessen an deren kognitiven Reaktionen oder Erfahrungen [19]. Dem TFA liegen folgende sieben Konstrukte zugrunde, die aus gesundheitspsychologischen Theorien und Literatur zu Verhaltensänderungen gewonnen und angewendet wurden, um Verhalten vorherzusagen, zu erklären oder zu ändern [19]:
1.
emotionale Einstellung: persönliche Einstellungen und Gefühle der Beteiligten bzgl. der Intervention,
 
2.
Belastung: der wahrgenommene Aufwand, der erforderlich ist, um an der Intervention teilzunehmen,
 
3.
ethische Relevanz: Passfähigkeit der Intervention zum individuellen Wertesystem,
 
4.
Interventionskohärenz: Inwieweit verstehen die Beteiligten die Funktionsweise der Intervention?
 
5.
Opportunitätskosten: Inwieweit müssen Vorteile, Gewinne oder Werte aufgegeben werden, um eine Intervention durchführen zu können?
 
6.
Wahrgenommene Wirksamkeit: Wahrscheinlichkeit der Zweckerreichung durch Intervention,
 
7.
Selbstwirksamkeit: das Vertrauen der Beteiligten, die für die Teilnahme an der Intervention erforderlichen Verhaltensweisen ausführen zu können.
 
Basierend auf den sieben Konstrukten des TFA wurden die Implementierungsbarrieren durch drei ärztliche und zwei wissenschaftliche Projektmitarbeiter*innen von PANOS vor Beginn der Intervention zugewiesen. Übereinstimmungen wurden wie unter Abb. 1 dargestellt gekennzeichnet.

Rahmen und Ziel der Befragung

Im Rahmen einer PANOS-Veranstaltungsreihe zur Entwicklung und Konsentierung des Behandlungspfades wurde im Frühjahr 2020 eine quantitative Onlinebefragung mit niedergelassenen Hausärzt*innen und Neurolog*innen/Nervenärzt*innen (im Folgenden als „Neurolog*innen“ bezeichnet) sowie in neurologischen Spezialambulanzen (Parkinson-Zentren) tätigen Neurolog*innen durchgeführt. Die Befragten waren entweder ärztliche Teilnehmende der PANOS-Veranstaltungsreihe (n = 12 Hausärzt*innen; n = 15 Neurolog*innen) oder ärztliche PANOS-Konsortialpartner*innen (n = 9). Der Fragebogen hatte zum Ziel, mögliche Barrieren zu eruieren, die einer Akzeptanz und damit einer Verstetigung von PANOS entgegenstehen könnten.

Entwicklung und Pretest des Fragebogens

Durch eine selektive Literaturrecherche konnten 13 potenzielle Barrieren identifiziert werden (Abb. 2), die die Basis für die Onlinebefragung bildeten. Eine Bewertung der Barrieren durch die Befragten war mittels binärskalierten Mehrfachantworten möglich. Der Fragebogen wurde über das Onlinebefragungstool SoSci Survey (SoSci Survey GmbH, München, Deutschland; https://​www.​soscisurvey.​de) generiert und vorab einem Pretest unterzogen.

Durchführung der Befragung

Insgesamt 36 PANOS-assoziierte Hausärzt*innen und ambulant bzw. stationär tätige Neurolog*innen, die zu diesem Zeitpunkt für mindestens einen Workshop der PANOS-Veranstaltungsreihe zur Pfadkonsentierung registriert bzw. Konsortialpartner*innen von PANOS waren, wurden per E‑Mail angeschrieben und zu einer Onlinebefragung eingeladen. Neben einer Erklärung zum Vorhaben wurde ein Link zur Beantwortung des Fragebogens zur Verfügung gestellt.

Datenauswertung

Die erhobenen Daten wurden deskriptiv mithilfe der Statistiksoftware IBM SPSS Statistics 27 analysiert. Neben der Darstellung von Häufigkeitsverteilungen wurde eine fachbereichsspezifische Analyse der Befragten durchgeführt. Alle Daten wurden anonymisiert erhoben und analysiert.

Ergebnisse

Beschreibung der Befragungsteilnehmenden

Insgesamt nahmen 18 der 36 angefragten Ärzt*innen an der Onlinebefragung teil (Responserate = 50,0 %). Die Mehrheit der Befragten waren niedergelassene Neurolog*innen (44,4 %; n = 8), 16,7 % (n = 3) waren Neurolog*innen in einem Parkinson-Zentrum und 38,9 % (n = 7) waren Hausärzt*innen (Tab. 1).
Tab. 1
Charakteristika der Teilnehmenden (n = 18) und Nichtteilnehmenden (n = 18)
 
Teilnehmende (n; %)
Nichtteilnehmende (n; %)
Allgemeinmedizin (ambulant)
7; 58,3
5; 41,6
Neurologie (ambulant)
8; 53,3
7; 46,6
Neurologie (Parkinson-Zentrum)
3; 33,3
6; 66,6

Ergebnisse der Barrierenanalyse

Identifikation möglicher Barrieren

Ergebnis der beschriebenen Literaturrecherche waren 13 mögliche Barrieren, die einer Akzeptanz von PANOS entgegenstehen könnten (Abb. 2). Zugehörige Referenzen können dem Anhang entnommen werden (Anhang 1).

Einordnung identifizierter Barrieren in das TFA

Die Konstrukte des TFA konnten den möglichen Barrieren zur Akzeptanz von PANOS vollständig zugeordnet werden (Abb. 2). Insbesondere wurden die Konstrukte „Interventionskohärenz“ (9 Zuordnungen), „Belastung“ (6 Zuordnungen) sowie „Opportunitätskosten“ (5 Zuordnungen) am häufigsten kategorisiert. Eine komplette Übereinstimmung der Bewertenden konnte bei der Zuordnung der Konstrukte „Belastung“ zur Barriere „Zu hoher zeitlicher Aufwand für Prozesse in PANOS für Ärzt*innen“ sowie bei „Interventionskohärenz“ zu den Barrieren „Unzureichende Kommunikation und Kooperation zwischen Leistungserbringenden“ und „Diskrepanz zwischen erwarteten Prozessen und Versorgungsrealität aus Patientensicht“ erreicht werden. Zudem gab es völlige Übereinstimmung in der Zuordnung der Konstrukte „Wahrgenommene Wirksamkeit“ zu den Barrieren „Restriktive Verordnungs- und Budgetgrenzen durch Krankenkassen“ und „Zu hoher zeitlicher Aufwand für Prozesse in PANOS für Ärzt*innen“ sowie des Konstruktes „Selbstwirksamkeit“ zur Barriere „Geringe Teilnahmebereitschaft der Patient*innen“.

Bewertung der potenziellen Barrieren aus ärztlicher Sicht

Vor allem die ambulant und im Parkinson-Zentrum tätigen Neurolog*innen bewerteten die Doppeldokumentation (81,8 %; n = 9) sowie die unzureichende Kommunikation und Kooperation zwischen den Leistungserbringenden (72,7 %; n = 8) als größte Hindernisse für eine Akzeptanz von PANOS (Abb. 3). Vonseiten der Hausärzt*innen wurden am häufigsten eine geringe Teilnahmebereitschaft der Ärzt*innen, die restriktiven Verordnungs- und Budgetgrenzen sowie die Diskrepanz zwischen erwarteten Prozessen und der Versorgungsrealität aus Patientensicht und der zu hohe zeitliche Aufwand für die Prozesse in PANOS (jeweils 71,4 %; n = 5) als mögliche Barrieren für eine Implementierung von PANOS benannt. Auch die Neurolog*innen bewerteten die geringe Teilnahmebereitschaft der Ärzt*innen (63,6 %, n = 7) sowie restriktiven Verordnungs- und Budgetgrenzen (45,5 %, n = 5) als potenzielle Hindernisse für eine Akzeptanz von PANOS. Zudem beurteilte die Mehrheit der Ärzt*innen beider Fachrichtungen einerseits die fehlende Infrastruktur für eine Internetnutzung und andererseits die Nicht-Integrierbarkeit der elektronischen Plattform in den Praxisalltag als mögliche Hürden (jeweils Neurolog*innen: 63,6 %, n = 7; jeweils Hausärzt*innen: 57,1 %, n = 4).
Die geringe Teilnahmebereitschaft der Patient*innen sowie Datenschutzbedenken seitens der Ärzteschaft wurde lediglich von je einem Hausarzt/einer Hausärztin und als am wenigsten hinderlich für eine Akzeptanz von PANOS bewertet (je 14,3 %). Auch seitens der Neurolog*innen wurden die Datenschutzbedenken, aber auch die Diskrepanz zwischen erwarteten Prozessen und der Versorgungsrealität in PANOS aus ärztlicher Sicht (je 18,2 %; n = 2) als am wenigsten erschwerend für eine Akzeptanz von PANOS bewertet. Eine geringe Teilnahmebereitschaft der Patient*innen wurde von keinem Neurolog*innen als ein Hindernis benannt.

Diskussion

Als ein integriertes, sektorenübergreifendes und plattformunterstütztes Versorgungskonzept soll sich die Parkinson-Versorgung in PANOS an einem definierten, vorab konsentierten Behandlungspfad orientieren und nachhaltig etabliert werden.
Der in PANOS konsentierte Behandlungspfad [16] war ein erster wichtiger Schritt, eine kontinuierliche und sichere Versorgung von Parkinson-Betroffenen zu ermöglichen. Dafür wurde eine Plattform mit elektronischer Patientenakte entwickelt, um eine gemeinsame, intersektorale Patientenversorgung in PANOS wahrnehmen zu können. Die Nutzung der Plattform setzt einen Internetzugang mit ausreichender Bandbreite voraus, welche aber aufgrund von praxisinhärenten oder infrastrukturellen Gründen nicht in allen Praxen gegeben ist. Daher ist zu erwarten, dass insbesondere niedergelassene Ärzt*innen Schwierigkeiten haben werden, die Plattform zu erreichen und zu pflegen. Dieser Aspekt wurde auch von der Mehrheit aller Befragten als erschwerender Faktor für eine Akzeptanz von PANOS beurteilt und spiegelt die Problematik wider, dass trotz zunehmender Breitbandverfügbarkeit in Deutschland diese noch nicht flächendeckend existent ist [22]. Die damit verbundene schwierige Integrierbarkeit der Plattform in den Praxisalltag wurde ebenfalls als potenzielle Barriere bewertet. Dies zeigt die dringende Notwendigkeit, Bemühungen zur Entwicklung niederschwelliger Lösungen zu intensivieren, um derartige intersektoral genutzte Plattformen in bestehende Arzt- bzw. Klinikinformationssysteme zu integrieren und damit deren Nutzenpotential auszuschöpfen. Das Potenzial begründet sich in der gemeinsamen Dokumentation patientenspezifischer Behandlungsdaten durch alle klinischen und ambulanten Leistungserbringer in PANOS und wird einen großen Mehrwert für die Versorgungsqualität der Parkinson-Erkrankten schaffen, da somit ein zügiger Informationsfluss und eine verbesserte Informiertheit aller Behandler gewährleistet werden kann. Für PANOS-assoziierte Ärzt*innen bedeutet dies jedoch, Behandlungsdaten sowohl in ihrer Patientenakte, z. B. im Praxisverwaltungssystem, als auch in der elektronischen Patientenakte auf einer Plattform von PANOS zu dokumentieren. Die mögliche, aus der Doppeldokumentation resultierende zeitliche Einschränkung und Fehleranfälligkeit wurde von den befragten Neurolog*innen als größte Barriere herausgestellt und wurde auch in der bestehenden Literatur als Barriere im deutschen Gesundheitswesen beschrieben [4]. Ein bereits geschaffener Ansatz, der diese Barriere reduzieren soll, ist die Übernahme eines standardisierten Symptommonitorings der Patient*innen sowie die Auswertung dieser Daten durch die verantwortlichen Neurolog*innen in den Parkinson-Zentren. Auf diese Weise werden die niedergelassenen Hausärzt*innen und Neurolog*innen entlastet und können zugleich auf die Monitoringdaten auf der Plattform zugreifen, um eine lückenlose Information über ihre Patient*innen sicherzustellen. Zudem sind adäquate finanzielle Vergütungen zu empfehlen, um den zeitlichen Mehraufwand der Leistungserbringenden, z. B. durch Doppeldokumentationen, zu kompensieren. Auch die detaillierte Aufklärung der Patient*innen über Datenschutzmaßnahmen erfolgt in PANOS nicht durch die niedergelassenen Hausärzt*innen und Neurolog*innen, sondern zentral durch die Neurolog*innen in den Parkinson-Zentren sowie über ein Informationsschreiben. Etwaige Datenschutzbedenken können somit vor Einschluss in PANOS adressiert werden, was zur Entlastung der niedergelassenen Ärzt*innen sowie zu einer höheren Standardisierung des Aufklärungsprozesses beiträgt. Diese Maßnahmen und der PANOS-inhärente Netzwerkcharakter ebnen zudem den Weg zu einer verbesserten intersektoralen Kommunikation und Kooperation, die v. a. von den befragten Neurolog*innen als ein mögliches Hindernis benannt wurde. Die noch immer bestehende Sektorierung im deutschen Gesundheitssystem kann nachweislich eine integrierte und interdisziplinäre Patientenversorgung in Deutschland erheblich beeinträchtigen [6, 7, 15]. Vor allem im Hinblick auf die medikamentöse Behandlung, als eine der wichtigsten Therapiesäulen der Parkinson-Erkrankung [6], ist die Vermeidung von Versorgungsbrüchen in der Patientenversorgung an der Schnittstelle zwischen ambulantem und stationärem Sektor ausschlaggebend, um schwerwiegende Komplikationen bei den Betroffenen zu vermeiden [14]. Dieser Herausforderung wird in PANOS durch die Nutzung der gemeinsamen Plattform und der Zusammenarbeit in einem interprofessionellen Netzwerk Rechnung getragen.
Die befragten Hausärzt*innen sehen weiterhin speziell in den restriktiven Verordnungs- und Budgetgrenzen durch die Krankenkassen Schwierigkeiten für die Implementierung von PANOS. Die Bewertung könnte durch die gesetzlichen Vorgaben zur Wirtschaftlichkeitsprüfung (§106b SGB V) begründet sein, die trotz der neuen Rahmenvorgaben des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung [22] Verunsicherungen und Ängste vor Regressforderungen in der Ärzteschaft hinterlässt. Spezielle medikamentöse Verordnungen für Parkinson-Patient*innen können nicht in jedem Fall und Ausmaß durch Hausärzt*innen realisiert werden, ohne dass mögliche Prüfverfahren zur Wirtschaftlichkeit angestoßen würden, die einen möglichen Regress nach sich ziehen könnten [13]. Für das Verordnungsverhalten der Neurolog*innen besteht in diesem Rahmen eine größere Freiheit, was auch die divergenten Antworten der Befragten erklären kann. In PANOS wurden diesbezüglich Maßnahmen ergriffen, um Regressängsten der Ärzt*innen vorzubeugen. Niedergelassene PANOS-assoziierte Ärzt*innen können alle Verordnungen, die im Rahmen von PANOS getätigt werden, über eine spezifische Gebührenordnungsposition (GOP), eine „Pseudo-GOP“, kenntlich machen, die bei entsprechenden Wirtschaftlichkeitsprüfungen Berücksichtigung finden wird.
Eine geringe Teilnahmebereitschaft der Patient*innen wurde von beiden Arztgruppen als unwahrscheinlichste Hürde zur Akzeptanz beurteilt. Dies könnte insbesondere darin begründet sein, dass die Ziele zur Optimierung der Parkinson-Versorgung durch PANOS den Betroffenen einen hohen Mehrwert durch die Zugehörigkeit im PANOS-Netzwerk bieten werden.
Insgesamt finden sich nach Bewertung durch die ärztlichen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen die Konstrukte „Interventionskohärenz“, „Belastung“ und „Opportunitätskosten“ am häufigsten wieder. Die höchste Konsensquote erreichten Konstrukte, welche die Belastung, die Wirksamkeit und die Kohärenz der Intervention fokussieren. Das Ergebnis unterstreicht die Annahme des TFA, dass Implementierungsbarrieren verhaltensassoziiert sind und im Verlauf der Intervention wichtige Anhaltspunkte für eine Veränderung darstellen können. Sekhon et al. weisen darauf hin, dass der Zeitpunkt der Bewertung ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei der Anwendung des TFA ist und Patient*innen als auch Leistungserbringenden bereits vor einer Intervention in der Lage sind, ein Urteil über die erwartete Akzeptanz fällen zu können [19]. Zudem kann eine Vorabbewertung von Einflussfaktoren der erwarteten Akzeptanz einer Intervention aufzeigen, welche gezielten Änderungen in diesem Rahmen notwendig sind, um die anwenderseitige Akzeptanz zu erhöhen und damit die Behandlungsergebnisse zu optimieren [19, 21]. Basierend auf den explorierten Ergebnissen wurden daher Implikationen für die Praxis als netzwerkübergreifende Empfehlungen formuliert (s. Infobox 1).
Infobox 1 Implikationen für die Praxis
  • Reduzierung von Doppeldokumentation bei gleichzeitiger adäquater finanzieller Kompensation von Mehraufwänden,
  • Entwicklung technischer Systemlösungen zur Integrierbarkeit externer Dokumentationssoftware in vorhandene Arzt- und Klinikinformationssysteme,
  • lückenlose und routinierte Nutzung sektorenübergreifender Dokumentationsstrukturen durch alle ambulanten und stationären Leistungserbringenden,
  • zentrale und standardisierte Datenschutzaufklärung im Parkinson-Zentrum,
  • zentrale und standardisierte Erhebung von Patientendaten im Parkinson-Zentrum,
  • Verwendung spezifischer GOP bei Verordnungen zur Reduzierung der ärztlichen Regressangst im Rahmen von Wirtschaftlichkeitsprüfungen,
  • Sensibilisierung aller Akteure für potenzielle Akzeptanz- und Verstetigungsbarrieren und deren kontinuierliche (Neu)bewertung.
Ob die Diskrepanz zwischen den individuellen Erwartungen der Patient*innen und Ärzt*innen und der Versorgungsrealität tatsächlich besteht oder im Verlauf von PANOS reduziert werden kann, bleibt abzuwarten. Es wird ein Vergleich der in dieser Arbeit beschriebenen Barrieren mit jenen, die zum Abschluss der Ergebnisevaluation in PANOS bewertet werden, angestrebt. Dieser Vergleich wird Aufschluss darüber geben, welche Maßnahmen in PANOS effektiv waren und in welchen Bereichen weitere Anpassungen notwendig sind, um das pfadbasierte Netzwerk nachhaltig zu implementieren. Die explorierten Herausforderungen können zudem helfen, die bereits entwickelten Qualitätsindikatoren hinsichtlich einer Akzeptanz und Verstetigung von PANOS auszudifferenzieren. Es ist zu empfehlen, die vorab bewerteten möglichen Herausforderungen für die Akzeptanz und den Prozess der Verstetigung von Netzwerkverbünden zu berücksichtigen, um den Versorgungsprozess für Patient*innen und Ärzt*innen von Beginn an effizient und effektiv zu gestalten und damit die anwenderseitige Akzeptanz zu erhöhen.

Stärken und Limitationen

Die Befragten bewerteten die möglichen Barrieren vor Beginn der Intervention. Dies hat den Vorteil, die Beteiligten für mögliche Einflussfaktoren zu sensibilisieren, die sich auf die Akzeptanz der Intervention auswirken und somit dessen Erfolg reduzieren könnten. Es wurde eine selektive Literaturrecherche durchgeführt. Daher ist es möglich, dass weitere Barrieren in der Literatur existieren, die jedoch nicht mit in die Befragung einbezogen wurden. Da die Akzeptanz des Behandlungspfades in PANOS fortwährend evaluiert wird, könnten im Verlauf weitere Barrieren aufgedeckt werden, die in der Literatur bisher noch nicht beschrieben wurden. In die Befragung wurden Neurolog*innen und Hausärzt*innen eingeschlossen. Die Ergebnisse der Befragung geben somit eine vielschichtige fachliche Expertise wieder. Limitierend ist an dieser Stelle anzumerken, dass die Ergebnisse der Befragung auf einer geringen Teilnehmerzahl basieren. Diese begründet sich darin, dass zum Zeitpunkt der PANOS-Workshops in der ersten Jahreshälfte von 2020 wenige Ärzt*innen involviert waren, die so ausreichend über PANOS informiert waren, um an der Befragung teilnehmen zu können. Die Stichprobengröße wird sich jedoch im Verlauf von PANOS vergrößern und stellt somit weitere Analysen während der Intervention bzw. für eine Schlussbetrachtung von PANOS auf eine verlässlichere Datenbasis. In die Befragung wurden speziell jene Ärzt*innen eingeschlossen, die bereits zuvor Interesse an PANOS zeigten, indem sie aktiv an den Workshops teilnahmen. Unberücksichtigt blieben Ärzt*innen, die bisher im Rahmen von PANOS noch nicht aktiv in Erscheinung getreten sind. Aus diesem Grund ist ein Selektionsbias – zugunsten von Befragungsteilnehmer*innen mit möglicherweise überoptimistischen Erwartungen – nicht auszuschließen. Zudem ist es möglich, dass sich die Befragten im Ausmaß der Informiertheit über die Versorgungsintervention unterschieden.

Fazit für die Praxis

  • Eine Bewertung von Einflussfaktoren für die Akzeptanz einer Intervention vor deren Beginn sowie daraus abzuleitende Implikationen für die Praxis sind bedeutend, um mit gezielten Änderungen die anwenderseitige Akzeptanz behandelnder Ärzt*innen und deren Patient*innen zu erhöhen und damit die Behandlungsergebnisse zu optimieren.
  • Die Übersicht potenzieller Barrieren sowie die daraus resultierenden Implikationen für die Praxis (s. Infobox 1) sind als netzwerkübergreifende Empfehlungen zu verstehen, die im Planungsprozess von medizinischen Versorgungsinterventionen mit Netzwerkcharakter Anwendung finden sollten.

Danksagung

Wir bedanken uns bei unseren ärztlichen Konsortialpartner*innen sowie allen assoziierten Ärzt*innen des Projektes ParkinsonNetzwerk Ostsachsen (PANOS) für die Mitwirkung bei der hier vorgestellten Befragung. Das Projekt PANOS wird durch den Bund vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und dem Bundesverwaltungsamt (BVA) unter dem Förderkennzeichen 2519FEP009 gefördert. Zudem wird diese Maßnahme mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes des Sächsischen Ministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) sowie durch die Sächsische Aufbaubank (SAB) unter der Antragsnummer 100386587.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

C. Lang, P. Timpel, G. Müller, A. Knapp, B. Falkenburger, M. Wolz und P. Themann geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht. J. Schmitt hat ohne Bezug zur vorgestellten Studie institutionelle Unterstützung für wissenschaftlich initiierte Forschungsprojekte von Pfizer, ALK, Novartis und Sanofi erhalten und war als Berater für Lilly, Sanofi und ALK tätig.
Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien. Vor Durchführung der Analysen wurde das Gesamtvorhaben „ParkinsonNetzwerk Ostsachsen (PANOS)“ durch die Sächsische Landesärztekammer positiv beschieden (EK-BR-117/20-1).
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Literatur
1.
2.
Zurück zum Zitat Bleijenberg N, Ten Dam VH, Steunenberg B, Drubbel I et al (2013) Exploring the expectations, needs and experiences of general practitioners and nurses towards a proactive and structured care programme for frail older patients: a mixed-methods study. J Adv Nurs 69(10):2262–2273. https://doi.org/10.1111/jan.12110CrossRefPubMed Bleijenberg N, Ten Dam VH, Steunenberg B, Drubbel I et al (2013) Exploring the expectations, needs and experiences of general practitioners and nurses towards a proactive and structured care programme for frail older patients: a mixed-methods study. J Adv Nurs 69(10):2262–2273. https://​doi.​org/​10.​1111/​jan.​12110CrossRefPubMed
4.
Zurück zum Zitat Dugas M, Roeder N (2011) Entlastung des medizinischen Personals bei der Dokumentationsarbeit im Krankenhaus. Krankenhaus 1:35–38 Dugas M, Roeder N (2011) Entlastung des medizinischen Personals bei der Dokumentationsarbeit im Krankenhaus. Krankenhaus 1:35–38
15.
Zurück zum Zitat Lang C, Gottschall M, Sauer M, Köberlein-Neu J et al (2019) Da kann man sich ja totklingeln, geht ja keiner ran – Schnittstellenprobleme zwischen stationärer, hausärztlicher und ambulant-fachspezialisierter Patientenversorgung aus Sicht Dresdner Hausärzte. Gesundheitswesen 81(10):822–830. https://doi.org/10.1055/a-0664-0470CrossRefPubMed Lang C, Gottschall M, Sauer M, Köberlein-Neu J et al (2019) Da kann man sich ja totklingeln, geht ja keiner ran – Schnittstellenprobleme zwischen stationärer, hausärztlicher und ambulant-fachspezialisierter Patientenversorgung aus Sicht Dresdner Hausärzte. Gesundheitswesen 81(10):822–830. https://​doi.​org/​10.​1055/​a-0664-0470CrossRefPubMed
16.
Metadaten
Titel
Exploration potenzieller Barrieren für die Akzeptanz eines interdisziplinären sektorenübergreifenden Versorgungsnetzwerkes für Patient*innen mit Morbus Parkinson
verfasst von
Dipl.-Berufspäd. C. Lang, MPH
P. Timpel
G. Müller
A. Knapp
B. Falkenburger
M. Wolz
P. Themann
J. Schmitt
Publikationsdatum
05.04.2022
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 2/2023
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-022-00941-5

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