Erschienen in:
01.03.2004 | Schwerpunkt: Kreislaufpathologie—Originalarbeit
Morphologische Befunde nach Stentimplantationen im Karotisbereich
verfasst von:
Prof. Dr. K.-M. Müller, F. Schmitz
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Es werden pathologisch-anatomische und immunhistochemische Befunde von 10 Präparaten der A. carotis nach einer Inkorporation von selbstexpandierenden Metallstents dokumentiert.
In allen Präparaten konnten im Bereich der Einheilungsregionen der Stentfilamente in variabler Ausprägung chronisch schwelende Fremdkörperreaktionen mit CD68-positiven Makrophagen und vorwiegend CD3- und CD45-R0-positiven T-Lymphozyten ermittelt werden. Überschießende Proliferationen mit Intimahyperplasien konnten als entscheidende Ursachen für stentassoziierte Gefäßrestenosen aufgezeigt werden. Nach 6 Monaten waren in einzelnen Fällen Faktor-VIII-positive Neoendothelzellen an der luminalen Oberfläche darzustellen.
Das Reaktionsmuster der Gefäßwand ist abhängig von dem Ausgangsbefund vorbestehender arteriosklerotischer Läsionen, wobei in vorwiegend atheromatös-weichen Plaques wesentliche Reaktionen auf die eingepressten metallischen Fremdkörper fehlen können.
Die Befunde belegen eine chronisch verlaufende Gewebsreaktion der arteriosklerotisch vorgeschädigten Arterienwand nach Stentinkorporationen. Es sind morphologisch individuell unterschiedliche Reaktionsmuster von nur diskreten entzündlichen Veränderungen bis hin zu massiven stenosierenden Komplikationen zu dokumentieren.