Erschienen in:
01.01.2005 | Kasuistiken
Multiple Rundherde der Leber bei einer 33-jährigen Patientin
Falldarstellung einer ungewöhnlichen Differenzialdiagnose
verfasst von:
Dr. M. O. Koester, M. Pross, A. Dormann, C. Roecken, H. Lippert, H. Huchzermeyer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Eine 33-jährige Patientin wurde zur Abklärung multipler Leberrundherde bei Erhöhung von γ-GT und alkalischer Phosphatase aufgenommen. Die nichtinvasive Diagnostik erbrachte keinen Hinweis für ein primäres oder metastasiertes Malignom. Über den dopplerunterstützten Ultraschall hinaus ergab die Bildgebungsdiagnostik keine weiteren handlungsrelevanten Informationen. Die transkutane Leberbiopsie zeigte normales Lebergewebe. In der laparoskopisch gezielten Probeexzision ergab sich die Diagnose einer multifokalen Adenomerkrankung. Aufgrund der Rupturgefahr und potenziellen malignen Transformation bei sonographisch fehlender Regredienz nach 12 Monaten Hormonkarenz wurde schließlich eine Lebersegmentresektion durchgeführt, die den Befund einer hyperplastisch-adenomatösen fokal-nodulären Hyperplasie ergab. Diese Kasuistik veranschaulicht, dass die erweiterte Bildgebung zur dopplergestützten Sonographie redundant, die Feinnadeldoppelpunktion (d. h. läsionale und extraläsionale Punktion mit Gewebevergleich) zu favorisieren und bei persistierenden Unsicherheiten die totale läsionale Resektion anzustreben ist, um eine eindeutige histopathologische Zuordnung treffen zu können.