Erschienen in:
01.01.2005 | Schwerpunkt: Onkologische Notfälle
Infektiologische Notfälle in der Onkologie
verfasst von:
X. Schiel, C. Rieger, Prof. Dr. H. Ostermann
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Infektionen bei abwehrgeschwächten Patienten müssen immer als infektiologische Notfälle angesehen werden, da sie mit einer hohen Komplikationsrate und auch Letalität verknüpft sind. Wichtigster Risikofaktor ist die Tiefe und Dauer der Neutropenie. Risikoscores können Patienten selektieren, die trotz ihrer Abwehrschwäche eine geringe Wahrscheinlichkeit haben, infektiöse Komplikationen zu entwickeln. Eine umfassende Diagnostik mit dem Ziel, Erreger und Infektionsherd zu identifizieren, ist angezeigt. Die Diagnostik darf jedoch die Therapie nicht verzögern, diese muss umgehend nach Beginn der klinischen Symptomatik beginnen. Da zu diesem Zeitpunkt oft weder der Erreger noch eine Infektionsquelle bekannt ist, erfolgt sie empirisch. Die antimikrobielle Therapie erfolgt breit, um mögliche Erreger weitgehend abzudecken. Als besondere infektiologische Notfälle gelten die Meningitis, abdominelle Infektionen, Pneumonien sowie die Sepsis. In allen Fällen muss geleitet von der klinischen Symptomatik eine intensive antimikrobielle Therapie eingeleitet werden, die dem möglichen Erregerspektrum Rechnung trägt.