Erschienen in:
01.09.2011 | Leitthema
Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) „Nierenerkrankungen bei Diabetes im Erwachsenenalter“
Spielt sie für die Gefäßchirurgie eine Rolle?
verfasst von:
Prof. Dr. G. Rümenapf
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 5/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Zahl der Diabetiker in Deutschland ist mittlerweile auf etwa 8 Millionen angewachsen. Bis zu 40% der Diabetiker entwickeln eine Niereninsuffizienz, die im fortgeschrittenen Stadium ohne Nierenersatztherapie zum Tode führen kann. Die neue Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) „Nierenerkrankungen bei Diabetes im Erwachsenenalter“ soll die Versorgung dieser Patienten anhand von evidenz- und konsensbasierten Empfehlungen sektoren- und fachgebietsübergreifend verbessern. Der Gefäßchirurg spielt dabei eine wichtige und für die Patienten segensreiche Rolle. Denn einerseits steigt die Zahl der terminal niereninsuffizienten Diabetiker ständig an, die einen Dialyseshunt brauchen. Andererseits werden gefäßkranke Diabetiker mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz allgemein immer zahlreicher. Oft wird die Niereninsuffizienz erst im Rahmen der gefäßchirurgischen Behandlung erkannt. Deshalb ist es wichtig, dass sich der Gefäßchirurg über die Shuntchirurgie hinaus mit den spezifischen Problemen der niereninsuffizienten Diabetiker in seinem Patientengut befasst. So muss er sie als Risikopatienten identifizieren können, um die Besonderheiten der medikamentösen Behandlung dieser Diabetiker wissen, rechtzeitig den Nephrologen in die Behandlung einbinden und die Probleme rund um die im Rahmen von Angiographien verabreichten Kontrastmittel kennen. Er sollte auch Kenntnisse über die Rehabilitationsmöglichkeiten, das Versorgungsmanagement und die Möglichkeiten der Nieren- und Nierenpankreastransplantation haben.