Erschienen in:
01.06.2003 | Schwerpunkt: HIV-Infektion
Nebenwirkungen der antiretroviralen Therapie
Aspekte der Pathogenese
verfasst von:
U. Seybold, R. Draenert, Prof. Dr. F.-D. Goebel
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 6/2003
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Zusammenfassung
Die hochaktive antiretrovirale Therapie hat eine dramatische Verbesserung von Morbidität und Mortalität bei HIV-Infektion erbracht. Mit zunehmender Dauer der Therapie sind metabolische Störungen wie Hyperlipoproteinämie, Diabetes mellitus Typ 2 und v. a. die den Patienten schwer beeinträchtigende Lipodystrophie zu beobachten. Diese metabolischen Störungen sind durch den Einsatz von Proteaseinhibitoren und Nukleosidanaloga bedingt, wobei offenbar synergistische Effekte bestehen. Ursächlich liegt eine Störung des Metabolismus der Adipozyten mit der Folge einer Insulinresistenz und verstärkten Apoptose dieser Zellen vor. Eine wesentliche Rolle spielen die Adipo- und Zytokine Adiponektin, Leptin, TNF-α und Interleukin 6. Therapiewechsel mit Vermeiden der hauptverdächtigen Stoffe sowie bestimmter Proteaseinhibitoren können ebenso zur Verbesserung der Stoffwechselparameter führen, wie eine symptomatische Therapie von Hyperlipidämie und Diabetes mellitus. Die neuen Erkenntnisse zur Pathogenese der Veränderungen könnten in Zukunft eine kausale Therapie ermöglichen.