Erschienen in:
05.11.2021 | Nervendekompression | Operative Techniken
Operative Dekompression des Nervus cutaneus femoris lateralis
Behandlung der Meralgia paraesthetica
verfasst von:
Dr. Karl Schwaiger, P. Pumberger, J. Wimbauer, E. Russe, G. Schaffler, G. Wechselberger
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Operationsziel
Behandlung von konservativ therapieresistenten Schmerzen im Bereich der Vorderaußenseite des mittleren bis distalen Oberschenkels und gelegentlich bereits auf Höhe des Leistenbandes durch Dekompression des N. cutaneus femoris lateralis.
Indikationen
Kompressionssyndrom des N. cutaneus femoris lateralis mit Beschwerden wie brennende, stechende Schmerzen (Dysästhesie), teilweise auch Parästhesien, Temperaturhypersensibilität, permanent oder aber auch intermittierend im Versorgungsgebiet des N. cutaneus femoris lateralis/Vorderaußenseite des mittleren bis distalen Oberschenkels. Ideal mit positivem Infiltrationstest.
Kontraindikationen
Neu aufgetretene Hernie oder Rezidivhernie mit zusätzlicher Schmerzsymptomatik sowie Zustand nach rezenter laparoskopischer Hernienoperation als vermutete iatrogen induzierte Kompression des N. cutaneus femoris lateralis.
Operationstechnik
Freilegen und Lösen des N. cutaneus femoris lateralis von Bindegewebssträngen, Vernarbungen, Knochenkanten und Einziehungen im Bereich des Durchtritts unterhalb des Leistenbandes und entlang dessen Verlauf distal des Leistenbandes bis zum Durchtritt durch die Fascia lata in das Subkutangewebe.
Weiterbehandlung
Nahtentfernung nach 10 bis 14 Tagen, körperliche Schonung für 2 Wochen. Gegebenenfalls Physiotherapie nach der Nahtentfernung. Nervenleitgeschwindigkeit 4 Monate postoperativ (fakultativ, obligat nur bei Nichtbesserung). Ein Follow-up sollte für 24 Monate durchgeführt werden.
Ergebnisse
69 % der behandelten Patienten hatten ein Trauma oder eine Operation in der Vorgeschichte, welche mit dem Schmerzbeginn einhergingen. Von diesen Patienten wurde bei 78 % eine Hüftprothese implantiert, und 22 % hatten einen Sturz in der Anamnese. Postoperativ zeigte sich eine signifikante Reduktion um 6,6 Punkte auf der Schmerzskala [1–10]. Auch alle anderen berücksichtigten Parameter besserten sich postoperativ. Die Patientenzufriedenheit war hoch, da 86 % der Patienten eine komplette Zufriedenheit und 14 % eine partielle Zufriedenheit angaben.