Erschienen in:
04.11.2021 | Strecksehnen | Operative Techniken
Rekonstruktion des Streckapparates bei fortgeschrittenen Defekten in der Knierevisionsendoprothetik
verfasst von:
K. Welle, R. K. Hackenberg, K. Kabir, I. Habicht, D. C. Wirtz, Dr. H. Kohlhof
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Operationsziel
Wiederherstellung des Streckapparates bei fortgeschrittenem Sehnendefekt im Rahmen der Revisionsendoprothetik des Kniegelenkes. Rekonstruktion und Augmentation mittels vaskularisiertem Muskel- und Sehnengewebe als gefäßgestielte Augmentationsplastik.
Indikationen
Fortgeschrittene Degeneration des Streckapparates (Patellasehne; Quadrizepssehne) mit und ohne Kontinuitätsunterbrechung.
Kontraindikationen
Persistierende Infektion oder anstehende Revision einer einliegenden Knietotalendoprothese (TEP). Schädigung von Gastrocnemius, Soleus oder Achillessehne.
Operationstechnik
Erweiterung des Zuganges über den Unterschenkel medial, Präparation des M. gastrocnemius medialis, Auftrennen der Raphe und Präparation der Sehne vom Soleusanteil. Weit distale Abtrennung der Sehne, Transposition auf den Defekt. Einschlagen der Sehne und Augmentation bzw. Rekonstruktion des Defektes, der Muskelbauch dient dabei der suffizienten Bedeckung der Sehne wie auch des ventralen Kniegelenkes. Meshdeckung des Muskels.
Nachbehandlung
Immobilisation von Knie und Sprunggelenk bis zur Einheilung der Meshgraft für 10 Tage. Schrittweise Steigerung der Bewegung mit 30°/60°/90° alle 2 Wochen. Belastung mit gestrecktem Knie, keine Belastung bei gebeugtem Knie für 6 Wochen postoperativ.
Ergebnisse
Nachuntersucht wurden insgesamt 9 Patienten nach orthopädisch notwendiger Wechselendoprothetik des Kniegelenkes (3 aseptisch, 6 septisch), von denen 3 eine vollständige Ruptur der Patellasehne, 5 eine fortgeschrittene Destruktion des Streckapparates und 1 Patient eine vollständiger Ruptur der Quadrizepssehne vorwiesen. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 11,2 Monate. Bereits nach 6 Monaten zeigte das nachuntersuchte Kollektiv ein gutes funktionelles Ergebnis mit aktiver Streckung des Kniegelenkes sowie eine Stand- und Gangstabilität.