Erschienen in:
01.06.2016 | Osteoporose | Leitthema
Neue Antiosteoporotika am Horizont
verfasst von:
A. Knauerhase, H. S. Willenberg
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Das fortgeschrittene Wissen über die Knochenzellbiologie ermöglichte es in den letzten Jahren, molekulare Ziele im Knochenstoffwechsel zu identifizieren, die punktgenau therapeutisch angegangen werden können („druggable targets“). Osteoklasten werden über den RANK-RANK-Ligand-Signalweg und Osteoblasten über den Wnt-Signalweg reguliert. In beide Signalwege kann therapeutisch eingegriffen werden. Als Resultat werden entweder weniger (funktionierende) Osteoklasten oder mehr Osteoblasten gebildet, wird der Knochenabbau gehemmt oder der Knochenanbau gefördert. Osteoklasten resorbieren Knochenkollagen durch ihr Enzym Kathepsin K. Wird das Enzym unwirksam gemacht, geht diese Fähigkeit verloren. Da die Osteoklasten aber weiterhin in der Lage sind, den „cross-talk“ zu Osteoblasten aufrechtzuerhalten, wird die Knochenneubildung nicht reduziert. Das „parathormon-related protein“ spielt eine wichtige Rolle in der endochondralen Knochenneubildung. Ein synthetisches Analogon dieses Proteins dürfte somit eine potente knochenanabole Aktivität haben. Die Anwendung solcher neuartigen und hochwirksamen Therapieprinzipien wirft allerdings auch neue Fragen auf wie die nach Sequenztherapie, Therapiedauer, noch unabsehbaren Nebenwirkungen, unerwünschter Enthemmung von Stoffwechselwegen.