Erschienen in:
01.09.2015 | Leitthema
Neue therapeutische Möglichkeiten bei den Vaskulitiden
verfasst von:
Prof. Dr. M. Haubitz
Erschienen in:
Die Nephrologie
|
Ausgabe 5/2015
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Auszug
Mit der Einführung von Cyclophosphamid (CP) in die Therapie der Lupusnephritis und der ANCA (antineutrophile zytoplasmatische Antikörper)-assoziierten Vaskulitis (AAV) hat sich die früher infauste Prognose dieser Patienten dramatisch verbessert. So führte das Fauci-Protokoll Cyclophosphamid (CP) oral bei der damals Wegener-Granulomatose (heute Granulomatose mit Polyangiitis, GPA) genannten Erkrankung erstmals zu einem langfristigen Überleben. Auch bei der Lupusnephritis konnte eine bessere Prognose erreicht werden. Es zeigte sich jedoch ein umfangreiches Nebenwirkungsprofil dieser Therapie. So starben und sterben bis heute im ersten Jahr nach Diagnosestellung mehr Patienten an therapiebedingten Komplikationen (vor allem Infektionen) als an der Aktivität der Erkrankung. Im Langzeitverlauf sind ein myelodysplastischen Syndrom und ein erhöhtes Tumorrisiko sowie die Gefahr einer permanenten Gonadotoxizität zu erwähnen. Daneben haben auch die hoch gewählten Steroiddosen ihren Preis mit beispielsweise Infekten, Osteoporose, Knochennekrose, Diabetes, Katarakt. So wurde und wird erfolgreich nach Therapiealternativen gesucht, die zum Teil auch auf neuen Erkenntnissen der Pathogenese beruhen (Beteiligung von B- und T-Zellen, Bedeutung des Komplementsystems bzw. kostimulatorischer Moleküle). …