Erschienen in:
01.06.2009 | Aktuelles
Neurochirurgische Standards bei tiefer Hirnstimulation
Empfehlungen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Tiefe Hirnstimulation
verfasst von:
Prof. Dr. J. Voges, K. Kiening, J.K. Krauss, G. Nikkhah, J. Vesper
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Voraussetzung für die therapeutische Anwendung der tiefen Hirnstimulation (THS) ist eine stereotaktisch-neurochirurgische Operation mit Implantation von Hirnelektroden in subkortikale Zielstrukturen des Gehirns und Verbindung dieser Elektroden mit einem subkutan implantierten Impulsgeber. Während der vergangenen 10–15 Jahre wurden dafür bestimmte Minimalanforderungen an technische Ausstattung und prozedurale Vorgehensweisen formuliert, die teilweise über systematische Untersuchungen auch quantitativ abgesichert sind. Nur durch richtiges Patientenmanagement, einen hohen technischen Aufwand sowie eine geeignete Operationstechnik können Komplikationen, die als unmittelbare Folge des durchgeführten Eingriffs zu sehen sind, auf ein Minimum reduziert werden. Hochauflösende Bildgebung ist die Basis für Zielpunktbestimmung, Zugangsplanung und Lagekontrolle der implantierten Hirnelektroden bzw. dient postoperativ dem Ausschluss einer iatrogenen intrazerebralen Blutung. Die Qualität der Operationsplanung hängt zusätzlich in hohem Maß von den Möglichkeiten der Bildbearbeitung und -betrachtung ab, die eine spezifisch dafür entwickelte Planungssoftware zulässt. Weitere Bereiche, für die Standards definiert wurden, betreffen die intraoperativ durchzuführenden elektrophysiologischen und klinischen Untersuchungen sowie allgemeine chirurgische Maßnahmen, die bei der Implantation der THS-Stimulationssysteme zu beachten sind. Diese Übersichtsarbeit beschreibt und bewertet unter Berücksichtigung der Fachliteratur die Anforderungen, die an die genannten Systemkomponenten und Arbeitsschritte zu stellen sind.