Zusammenfassung
In 0,5–2% aller Schwangerschaften wird ein nichtgeburtshilflicher Eingriff notwendig. Die häufigsten Indikationen resultieren aus dem Vorliegen einer Appendizitis, einer Cholezystitis, einer Harnstauung, von Adnex-Prozessen sowie von Traumata infolge von Unfällen in Haushalt oder Verkehr. Bei der Wahl von Anästhetika und Operationstechnik müssen die Risiken für die Mutter und das ungeborene Kind berücksichtigt werden. Lässt sich ein Eingriff nicht bis auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Schwangerschaft verschieben, so gilt es, das optimale perioperative Management inklusive präoperativer Untersuchungen und postoperativer Überwachung und Analgesie interdisziplinär (Chirurg, Anästhesist, Geburtshelfer) abzustimmen. Eine Spinalanästhesie geht mit der geringsten Medikamentenbelastung einher. Allgemeinanästhesien sind sicher bei korrekter Medikamentenauswahl und Aufrechterhaltung von adäquater mütterlicher Oxygenierung, Normokapnie, Normothermie und ausreichendem arteriellen Druck.