Erschienen in:
08.01.2018 | Magnetresonanztomografie | Leitthema
Nichtinvasive Lokalisation eloquenter Hirnareale
verfasst von:
PD Dr. med. Katja Menzler, Miriam H. A. Bopp, Barbara Carl, Susanne Knake
Erschienen in:
Clinical Epileptology
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Der bisherige Goldstandard Wada-Test zur Lateralisierung von Sprach- und Gedächtnisfunktionen ist zeit- und kostenintensiv und birgt ein Komplikationsrisiko von etwa 1 %. Aus diesem Grund spielen nichtinvasive Verfahren zur Lokalisation von eloquenten Kortexarealen, insbesondere Sprachfunktionen, eine zunehmend wichtige Rolle in der prächirurgischen Epilepsiediagnostik. In der folgenden Übersicht werden häufig angewendete und für den klinischen Alltag relevante nichtinvasive Methoden zur Lokalisation eloquenter Hirnareale wie die funktionelle transkranielle Dopplersonographie (fTCD) und die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) vorgestellt und die Studienlage, insbesondere die Korrelation mit dem Wada-Test oder invasiven kortikalen Stimulationsverfahren dargestellt. Nichtinvasive Methoden zur Lokalisation eloquenter Hirnareale zeigen in der Regel eine gute Konkordanz mit dem Wada-Test oder invasiver kortikaler Stimulation und können, insbesondere bei übereinstimmenden Ergebnissen mehrerer Verfahren, den Wada-Test häufig zur Lateralisierung von Sprachfunktionen ersetzen. In speziellen Fällen, beispielsweise bei atypischer Sprachdominanz in nichtinvasiven Verfahren oder nicht übereinstimmenden Ergebnissen, sind invasive Verfahren weiterhin sinnvoll.