Erschienen in:
27.12.2021 | Nierentransplantation | Leitthema
Immunmonitoring nach pädiatrischer Nierentransplantation jenseits des klassischen (pharmakokinetischen) Monitorings
verfasst von:
PD Dr. med. Thurid Ahlenstiel-Grunow
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 3/2022
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Zusammenfassung
Nach Nierentransplantation ist eine immunsuppressive Therapie erforderlich, um akute und chronische Abstoßungen zu vermeiden. Die immunsuppressive Medikation verursacht jedoch ein erhöhtes Risiko für virale und bakterielle Infektionen und ist mit einer Vielzahl unerwünschter Arzneimittelwirkungen verbunden. Zur Optimierung der immunsuppressiven Therapie ist eine an den individuellen Bedarf angepasste Dosierung entscheidend, um Über- und Unterimmunsuppression zu vermeiden sowie unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen zu reduzieren. In der Routine erfolgt die Steuerung der Immunsuppressiva meist anhand des Talspiegelmonitorings im Blut, das zwar die Pharmakokinetik, jedoch nicht die Pharmakodynamik widerspiegelt. Es fehlen diagnostische und prognostische Marker zur Beurteilung der individuellen Intensität der Immunsuppression, was im Kindesalter angesichts des erhöhten Infektionsrisikos von besonderer Bedeutung ist. Jenseits des klassischen Talspiegelmonitorings werden derzeit verschiedene Immunmonitoringverfahren zur Bestimmung der Immunabwehr bzw. des Grades der Immunsuppression evaluiert. Ziel des Immunmonitorings in Ergänzung zum klassischen Talspiegelmonitoring ist die Personalisierung der immunsuppressiven Therapie im Sinne eines „effect-related drug monitoring“.