Erschienen in:
10.04.2018 | Nierentransplantation | Leitthema
Infektionen nach Nierentransplantation
verfasst von:
M. Kaulfuß, Dr. H. Rohn, Prof. Dr. O. Witzke
Erschienen in:
Die Nephrologie
|
Ausgabe 3/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Etablierung der Nierentransplantation als beste verfügbare therapeutische Option für Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz führte zu einer enormen Verbesserung des Überlebens und der Lebensqualität der Patienten. Der Preis einer erfolgreichen Nierentransplantation ist jedoch die Notwendigkeit einer lebenslangen immunsuppressiven Therapie, deren infektiöse Komplikationen eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität darstellen. Der vorliegende Artikel soll einen Überblick über aktuelle Entwicklungen und therapeutische Herausforderungen von Infektionskrankheiten bei immungeschwächten Patienten geben, insbesondere unter besonderer Berücksichtigung der wichtigen Gruppe akuter und chronischer viraler Infektionen. Entscheidend für ein erfolgreiches Organ- und Patientenüberleben sind schnelle und korrekte Diagnosestellung mit dem Ziel, die richtigen therapeutischen Maßnahmen zu ergreifen. Bei Infektionen nach Transplantation muss zwischen endogenen Reaktivierungen beim Empfänger und vom Spender übertragenen Infektionen unterschieden werden. Zusätzlich sind epidemiologische Exposition und die Stärke der immunsuppressiven Therapie zu berücksichtigen. Gemeinsam bestimmen diese Faktoren das individuelle Risiko der Anfälligkeit (oder Resistenz) gegenüber Krankheitserregern. Daher gehören strukturierte Screenings vor und nach Transplantation und die Suche nach neuen Biomarkern zu den zukünftig wichtigen Herausforderungen, um individualisierte und auf den Patienten zugeschnittene prophylaktische und therapeutische Ansätze zu ermöglichen.