Erschienen in:
27.01.2024 | Nierentransplantation | Leitthema
Maschinenperfusion in der Nierentransplantation
Aktueller Stand in Deutschland
verfasst von:
Frederik Schliephake, Deniz Uluk, PD Dr. med. Johann Moritz Kaths, MSc, Georg Lurje
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Die Ex-vivo-Maschinenperfusion als innovative Konservierungsmethode von Organen erfährt in Anbetracht des anhaltenden Spendermangels derzeit eine Renaissance. Aufgrund der Organknappheit werden notgedrungen zunehmend marginale Spenderorgane für Transplantationen akzeptiert, welche oft ein kürzeres Transplantatüberleben und eine schlechtere Organfunktion aufweisen. Die Konservierung mittels Maschinenperfusion scheint eine Möglichkeit zu bieten, der Vorschädigung dieser Organe entgegenzuwirken und damit sowohl die Behandlungsqualität zu verbessern als auch die Ausschöpfung des potenziellen Spenderpools zu gewährleisten. Neben der bereits in den 1970er-Jahren eingeführten hypothermen Maschinenperfusion wurde in den letzten Jahrzehnten auf der Suche nach der optimalen Konservierungsmethode eine Vielzahl weiterer Perfusionsformen und Anwendungsarten entwickelt. Aufgrund der aussichtsreichen internationalen Studienergebnisse wird die Technik der Maschinenperfusion von Spendernieren in vielen Ländern bereits regelhaft klinisch eingesetzt. Auch in Deutschland findet die Maschinenperfusion im Bereich der Nierentransplantation angesichts der langen Wartelisten und prekären Spendersituation zunehmend Beachtung. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick zu den unterschiedlichen Modalitäten der Maschinenperfusion sowie den Ergebnissen ihrer klinischen Anwendung bei der Nierentransplantation zu geben und die derzeitigen wissenschaftlichen Bestrebungen sowie die Implementierung in Deutschland darzustellen.