Erschienen in:
24.01.2024 | Nierentransplantation | Leitthema
Lebendnierenspende
Muss das Risiko neu bewertet werden?
verfasst von:
Prof. Dr. med. Barbara Suwelack, PD Dr. med. Mariel Nöhre
Erschienen in:
Die Nephrologie
|
Ausgabe 2/2024
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Nierentransplantation ist die beste Art der Nierenersatztherapie für Patient:innen mit terminalem Nierenversagen. Bei seit vielen Jahren niedrigen postmortalen Organspenden nimmt auch die Zahl der Lebensspenden zuletzt in Deutschland ab. Bisherige Studien zeigen einen nach einer Donornephrektomie erwartbaren Abfall der Nierenfunktion im Spenderkollektiv. Jedoch gibt es auch einen kleinen Teil der Spender:innen, die nach der Lebendspende eine Reduktion ihrer Lebensqualität erleben. Teilweise zeigt sich eine Fatigue-Symptomatik nach Lebendspende, die bislang kaum verstanden ist. Dieser Gruppe gilt es besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Das wichtigste Instrument zur Reduktion von Langzeitkomplikationen ist die sorgfältige Selektion von Spender:innen durch eine umfangreiche körperliche und psychosoziale Untersuchung. Auch im weiteren Verlauf ist eine engmaschige Nachbetreuung durch Fachkräfte erforderlich, um Komplikationen zeitnah zu erkennen und intervenieren zu können. Sowohl das körperliche als auch das psychosoziale Risikoprofil für Lebensspender:innen in Deutschland muss zukünftig bewertet und die Lücke der fehlenden Langzeitdaten nach Lebendspende geschlossen werden. Ein Schritt dazu ist der Aufbau des deutschen Lebendspenderegisters.