Erschienen in:
01.03.2010 | Originalien
Notfallversorgung bei Verkehrsunfällen in einem Flächenstaat
Aktuelle Prozessanalyse in Abhängigkeit von Klinik- und Rettungsdienststrukturen
verfasst von:
Prof. Dr. C.K. Lackner, S. Bielmeier, K. Burghofer
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Aufgrund gesundheitspolitischer Maßnahmen zeichnet sich ein Wandel in der Krankenhauslandschaft ab, der sich in der Folge auch auf die präklinische Versorgung von Notfallpatienten auswirkt. In der vorliegenden Studie wurde die Notfallversorgung nach schwerem Verkehrsunfall anhand der bayerischen Rettungsdienstdaten analysiert. Im Jahr 2006 ereigneten sich in Bayern 14.261 Verkehrsunfälle, zu deren Versorgung ein Notarzt hinzugezogen wurde. In erster Linie wurden die Patienten durch bodengebundene Rettungsmittel versorgt, Luftrettungsmittel wurden in 19,1% der Fälle eingesetzt. In ein Krankenhaus der Grundversorgung wurden 47,6% der Verunfallten transportiert. Bei 20,0% der Einsätze errechnete sich ein Prähospitalintervall, das über 60 min lag. Luftrettungsmittel transportierten 96,2% der Patienten in eine Klinik der Schwerpunkt- oder Maximalversorgung, ihre Einsatzbereitschaft ist jedoch auf das Tageslichtintervall beschränkt. Als weitere Limitierung erwies sich die Routinedienstzeit der Krankenhäuser: Lediglich 36,7% der Unfälle ereigneten sich während der Regeldienstzeit der Kliniken. Von 2002 bis 2006 zeigten sich ein prozentualer Anstieg an Einlieferungen in Kliniken der Schwerpunkt- und Maximalversorgung, gleichzeitig jedoch auch eine Verlängerung der Prähospitalzeit. Um auch weiterhin eine suffiziente Versorgung Schwerverletzter gewährleisten zu können, ist eine flächendeckende 24-h-Vorhaltung leistungsfähiger Einrichtungen notwendig. Hierfür sind regionale Traumanetzwerke sowie der nächtliche Einsatz von Luftrettungsmittel notwendig. Weiterhin muss ein kostengerechter Ausgleich des strukturellen, personellen und logistischen Aufwands der Behandlung Schwerverletzter gewährleistet sein.