14.10.2022 | Ohr | CME
Infraschall – humanmedizinische Implikationen
Erschienen in: HNO | Ausgabe 12/2022
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Infraschall beschreibt in der Umwelt allgegenwärtigen niederfrequenten Schall (≤ 20 Hz) mit einer großen Wellenlänge unterhalb der mittleren Hörschwelle, der dennoch je nach Schalldruckpegel und Frequenzspektrum gehört und taktil wahrgenommen werden kann. Infraschallemissionen kommen in der Natur meist nur im niederschwelligen Bereich vor. Trotzdem können nach starker und chronischer Exposition gegenüber i. d. R. artifiziell erzeugten Infraschallemissionen verschiedene, mitunter fraglich gesundheitskritische Effekte auf das Ohr und den Körper beobachtet werden. Die korrekte Messung und Bewertung von Infraschallquellen sind komplex und umstritten. Etablierte Richtlinien sind rar. Innovative Forschungsgebiete sind das Infraschallmonitoring zur Verlaufsbeurteilung von Naturereignissen und die Infraschallapplikation in der Medizin. Perspektivisch werden sich neue Erkenntnisse aus dieser Infraschallforschung und eine weitreichendere arbeitsmedizinische Einordnung erhofft.