Erschienen in:
01.03.2015 | Leitthema
Operative Therapie der Endometriose: radikal und schonend zugleich
verfasst von:
PD Dr. I. Alkatout, M.A., I. Meinhold-Heerlein, I. von Leffern, N. Maass, L. Mettler
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Endometriose ist die zweithäufigste benigne Erkrankung des weiblichen Genitale nach der Leiomyomatose.
Ziel
Schwerpunkte dieser Übersicht sind die präoperative Diagnostik sowie die Planung der Operationsradikalität in Abhängigkeit des Leidensdrucks sowie des Kinderwunsches der Patientin. Zu den typischen Symptomen der Endometriose gehören Dysmenorrhö, chronische Unterbauchschmerzen, Dyspareunie, Subfertilität, unspezifische Unterbauchschmerzen, zyklische Darm- oder Blasensymptome (z. B. Dyschezie, Meteorismus, Obstipation, rektaler Blutabgang, Diarrhöen, Hämaturie), Blutungsstörungen und chronische Müdigkeit.
Ergebnisse
Etwa 50 % aller weiblichen Jugendlichen und bis zu 32 % aller Frauen im reproduktionsfähigen Alter, die aufgrund chronischer Unterbauchschmerzen oder Dysmenorrhö operiert werden, leiden an Endometriose. Das Zeitintervall zwischen den ersten unspezifischen Symptomen und der definitiven Diagnose beträgt bei der Endometriose etwa 7 Jahre. Hierfür ist nicht nur die ganz unspezifische Symptomatik verantwortlich, sondern vor allem auch die häufig fehlende Sensibilisierung der kooperierenden Fachdisziplinen, an die sich die Patientinnen im Erstkontakt wenden. Die Therapieoptionen beinhalten abwartendes Verhalten, Analgesie, hormonelle Behandlung, operative Intervention und die Kombination aus Operation und medikamentöser Therapie. Die Rezidivrate für therapierte Endometriose liegt zwischen 5% und > 60 %, sie ist in hohem Maße abhängig von einem ganzheitlichen Management und der operativen Qualität.
Diskussion
Zur Optimierung der individuellen Endometriosetherapie ist Interdisziplinarität in Diagnostik und Therapie wegweisend, sie sollte vor allem bei der tief infiltrierenden Endometriose entsprechenden Zentren vorbehalten bleiben.