Erschienen in:
28.02.2017 | Opioide | Leitthema
Nebenwirkungen der Schmerztherapie
Suffiziente Analgesie mit vermeidbaren Komplikationen
verfasst von:
Dr. F. Greul, A. Zimmer, W. Meißner
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Interventionen der akuten und chronischen Schmerztherapie beinhalten Risiken. Das Wissen um Nebenwirkungen der Verfahren vermeidet unnötige Komplikationen und Therapieabbrüche. Andererseits dürfen diese Kenntnisse nicht dazu führen, Patienten diese Verfahren vorzuenthalten, sondern sollen zum rationalen Einsatz schmerztherapeutischer Interventionen beitragen. Der Beitrag soll helfen, unerwünschte Wirkungen analgetischer Verfahren zu antizipieren und zu erkennen und eine Balance zwischen Effektivität, tolerablen Risiken sowie Einschränkungen einer Schmerztherapie zu finden. Nichtopioide besitzen organtoxische Nebenwirkungen. Die Tagesmaximaldosis und Komorbiditäten müssen beachtet werden. Opioide haben sowohl zentrale als auch periphere Nebenwirkungen. Neben Abhängigkeit, Atemdepression und Toleranz belasten Patienten v. a. Obstipation, Konzentrationsstörungen und ein erhöhtes Sturzrisiko. Zu den Koanalgetika zählen Psychopharmaka, Kortikosteroide, Ketamin, Bisphosphonate und Lidocain. Neben substanzspezifischen Nebenwirkungen besitzen sie teilweise additive Effekte zu Komplikationen der klassischen Analgetika (z. B. Magen-Darm-Ulzerationen, Niereninsuffizienz, Obstipation, Konzentrationsstörungen). Invasive Verfahren (z. B. Periduralkatheter) bedürfen einer interdiziplinären Zusammenarbeit. Dabei hilft die Kenntnis unerwünschter Wirkungen, dramatische Komplikationen (z. B. Querschnittslähmung) zu vermeiden. Eine suffiziente Schmerztherapie beinhaltet neben der ausreichenden Analgesie die Reduktion der Nebenwirkungen und Komplikationen.