Erschienen in:
26.07.2021 | Opioide | Industrieforum
OIC konsequent behandeln
verfasst von:
Redaktion Facharztmagazine
Erschienen in:
Schmerzmedizin
|
Ausgabe 4/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Die Opioid-induzierte Obstipation (OIC) ist eine häufige Nebenwirkung einer Opioidtherapie, der heute ein eigenständiger Krankheitswert zugemessen wird. Die Betroffenen leiden unter einer deutlich eingeschränkten Lebensqualität. Eine geringe Stuhlfrequenz (< 3x/Woche), harter Stuhl, Inappetenz, Übelkeit, Erbrechen und Flatulenz sind typische Symptome. Diese sind für viele Patienten so belastend, dass sie die Opioiddosis reduzieren oder die Therapie ganz abbrechen [Bell TJ et al. Pain Med 2009;10: 35-42]. Ursache der OIC ist die Bindung der Opioidanalgetika an periphere µ-Opioid-Rezeptoren im Gastrointestinaltrakt. Eine Toleranzentwicklung oder eine Abnahme der Beschwerden tritt auch über längere Zeit nicht ein. Nicht nur zu Therapiebeginn, sondern auch nach einer Dosiserhöhung, nach Opioidrotation sowie bei transdermaler Anwendung kann es zu einem verstärkten Auftreten einer OIC kommen [DGS-PraxisLeitlinie Opioid-induzierte Obstipation]. Wenn konventionelle Laxanzien innerhalb von 1-2 Wochen keinen nachweisbaren Erfolg zeigen (BFI ≥ 28,8 mm oder Verschlechterung um ≥ 12 mm gegenüber Baseline), empfiehlt die Praxisleitlinie den Einsatz eines zielgerichteten, oral anwendbaren, rein peripher wirkenden µ-Opioid-Rezeptor-Antagonisten wie Naloxegol (Moventig®). …