Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Patientenselektion als Schlüssel zum Erfolg der metabolischen Chirurgie
verfasst von:
Prof. Dr. M. Colombo-Benkmann, MHBA, FACS
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 11/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Indikation für einen gewichtsreduzierenden Eingriff besteht in den Zielen einer Verbesserung der Lebensqualität sowie einer Verlängerung der Lebenserwartung durch Remission adipositasassoziierter Komorbiditäten. Bislang ungeklärt sind die Auswahlkriterien für betroffene Patienten, die eine Prädiktion hinsichtlich des Therapieerfolges erlauben.
Ziel der Arbeit
Die Arbeit stellt dar, unter welchen Prämissen Patienten mit Übergewicht und Adipositas für eine gewichtsreduzierende Operation infrage kommen.
Ergebnisse
Grundsätzlich stellt Adipositas per se durch die nachgewiesene Erhöhung der hiermit assoziierten Mortalität eine Indikation für eine Operation dar. Allerdings kommen nicht alle Betroffenen für einen gewichtsreduzierenden Eingriff infrage. Entscheidend für den Therapieerfolg ist die interdisziplinär nachgewiesene Veränderung hinsichtlich Essverhalten, Zusammensetzung und Quantität der Nahrung sowie Intensivierung der Bewegung. Hierfür verantwortliche psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen müssen therapiert, die Patienten intensiv geschult und auf die Notwendigkeit einer lebenslangen Nachsorge vorbereitet werden.
Diskussion
Nur durch eine Verhaltensänderung erscheint es möglich, den Therapieerfolg langfristig zu gewährleisten. Eine präoperative multimodale Therapie hat hierauf zwar keinen Einfluss, kann jedoch dazu beitragen, dass die Adhärenz hinsichtlich der einzuhaltenden Verhaltensweisen steigt. Jedoch darf eine entsprechende Therapie keine Barriere für einen gewichtsreduzierenden Eingriff darstellen. Nichtsdestotrotz scheiden Patienten, die keine Bereitschaft hinsichtlich der notwendigen Verhaltensänderung zeigen für einen gewichtsreduzierenden Eingriff aus, da hierdurch der Therapieerfolg infrage gestellt wird.