Erschienen in:
23.01.2018 | Akute Otitis media | Leitthema
Paukendrainagen, persistierender Paukenerguss und Sprachentwicklungsstörungen
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. M. Ptok, R. Schönweiler
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Einlage von Paukendrainagen zählt zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen überhaupt. Unter anderem wird die Indikation dann gestellt, wenn der Paukenerguss (PE) mit einer Mittelohrschwerhörigkeit einhergeht und negative Konsequenzen für die Sprachentwicklung drohen.
Material und Methoden
Selektive Literaturrecherche unter besonderer Berücksichtigung aktuell publizierter Leitlinien.
Ergebnisse
Eine genaue Bewertung evtl. negativer Auswirkungen einer PE-bedingten Schwerhörigkeit auf die kindliche Sprachentwicklung ist nahezu unmöglich, u. a. dadurch, dass im klinischen Alltag Hörminderungen hinsichtlich des Ausmaßes und der Dauer weder exakt beobachtet noch verglichen werden können. Verschiedene Forschungsansätze werden erläutert.
Schlussfolgerung
Die Schwierigkeiten, Studien mit hohem Evidenzlevel zu planen und durchzuführen, spiegeln sich in den aktuellen Leitlinien wider. Hier wird grundsätzlich eher ein zuwartendes Verhalten empfohlen. Bei Kindern mit manifesten Sprachentwicklungsstörungen oder Risikofaktoren für Sprachentwicklungsstörungen sollte allerdings rascher die Indikation für eine Parazentese und die Einlage von Paukenröhrchen gestellt werden.