Erschienen in:
18.12.2017 | Periphere arterielle Verschlusskrankheit | Originalien
Exo-Prothesenregister
Qualitätsmanagement nach Beinamputation
verfasst von:
C. Putz, M. Alimusaj, D. W. W. Heitzmann, M. Götze, PD Dr. S. I. Wolf, J. Block
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die medizinische Notwendigkeit eines Exo-Prothesenregisters für Patienten nach Beinamputation sowie deren Versorgung begründet sich darauf, dass zwar verschiedene Fachrichtungen Amputationen durchführen, aber eine Standardisierung der Behandlungsabläufe von der Amputation bis zur prothetischen Versorgung noch unzureichend definiert ist.
Material und Methoden
Während des Erfassungszeitraumes 08/2013 bis 08/2017 wurden klinische Daten von Patienten nach Beinamputation prospektiv in unserem Exo-Prothesenregister erfasst. Mittels Expertenbogen und Patientenbogen werden Angaben zur Art der Amputation, zu Stumpfverhältnissen, zur Beweglichkeit und Kraft, zur Mobilität sowie zum Status der prothetischen Versorgung erfasst.
Ergebnisse
Bei 257 beinamputierten Patienten bestand in 232 Fällen (90 %) eine Major- und in 25 Fällen (10 %) eine Minoramputation, die meist Folge eines Unfalls, einer Sepsis/Infektion oder einer Durchblutungsstörung waren. Anteilig 182 Patienten hatten eine Prothese (71 %), 42 Patienten waren nicht prothetisch versorgt (16 %), und bei 33 Patienten (13 %) gab es keine Angabe hierzu. Trotz prothetischer Versorgung kamen 23 % der 182 Patienten aufgrund von Stumpfproblemen oder Passformproblemen nicht mit ihrer Prothese zurecht.
Diskussion
Die Etablierung eines Exo-Prothesenregisters und die zentrumsinterne Organisation von interdisziplinären Kolloquien sollen dazu beitragen, dass Behandlungsabläufe optimiert werden und Patienten eine zügige Rückkehr nach einer Amputation ins Berufs- und Alltagsleben ermöglicht wird. Eine multizentrische Verbreitung mit interklinischer Vergleichsmöglichkeit kann dazu beitragen, Standards und Qualitätsmerkmale interdisziplinär gemeinsam zu definieren.