Erschienen in:
01.02.2013 | Originalien
Peritonealkarzinose kolorektalen Ursprungs
Ergebnisse der zytoreduktiven Chirurgie mit Peritonektomie und hyperthermer intraoperativer Chemotherapie
verfasst von:
PD Dr. T. Weber, M. Roitman, K.H. Link
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 2/2013
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Während bis vor wenigen Jahren eine Peritonealkarzinose (PK) ausgehend von einem kolorektalen Karzinom (KRK) generell als terminale Krankheitsmanifestation angesehen wurde und die Patienten trotz palliativer systemischer Chemotherapie (CHT) innerhalb weniger Monate verstarben, existiert heute mit der zytoreduktiven Chirurgie (CRS) des Bauchraums und der hyperthermen intraperitonealen CHT in Kombination mit einer perioperativen systemischen CHT ein Behandlungskonzept, das bei selektionierten Patienten zu einer deutlichen Lebenszeitverlängerung führen kann. In der vorliegenden Studie haben wir die prospektiv erhobenen Daten von 30 konsekutiv mit diesem Behandlungsregime therapierten Patienten ausgewertet. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 16,9 Monaten betrug das mediane Überleben für das Gesamtkollektiv 24,3 Monate. Prognostisch vorteilhafte Faktoren sind eine geringe intraperitoneale Tumormanifestation, erkennbar an einem niedrigen Peritonealkarzinoseindex (medianes Überleben PCI ≤ 10: 33,2 Monate vs. PCI 11–19: 12,1 Monate), bzw. eine vollständige oder nahezu vollständige CRS (medianes Überleben CCR 0/1: 33,1 Monate vs. CCR2/3: 12,1 Monate). Das 2-Jahres-Gesamtüberleben beträgt bei einem PCI ≤ 10 89% und nach einer chirurgischen CCR0/1-Zytoreduktion 65%. Da nicht jeder Patient mit einem KRK und PK von diesem aggressiven Therapiekonzept profitiert, ist eine interdisziplinäre Patientenselektion (Tumorboard) und Behandlung in erfahrenen chirurgisch-onkologischen Zentren sinnvoll.