Erschienen in:
01.07.2003 | Kasuistik
Persistierende Hautreaktion und Raynaud-Syndrom nach einem Stich durch den Fisch Echiichthys draco (Petermännchen)
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. P. Mayser, F. Dreyer, H. Repp
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 7/2003
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Zusammenfassung
Ein 54-jähriger Hobbyangler wurde von Echiichthys draco im Bereich des rechten Zeigefingers gestochen. Innerhalb von Sekunden traten eine starke Schwellung und extreme Schmerzhaftigkeit an der Einstichstelle auf, begleitet von Schwindel und Schüttelfrost. Die Schmerzsymptomatik besserte sich auch unter Morphin nur geringfügig. In den Folgewochen zeigte sich im Bereich der Stichstelle ein Erythem mit einer randbetonten mittellamellären Schuppung, daneben auch strangartige narbige Veränderungen, ein andauerndes Taubheitsgefühl sowie eine auf etwa 50% reduzierte Beugefähigkeit des Zeigefingers. Nach 4 Monaten bildete sich zusätzlich ein Raynaud-Syndrom an diesem Finger aus. Petermännchen (Echiichthys) spp. sind die giftigsten Fische in europäischen Gewässern. Lebensgefahr durch den Stich besteht für Menschen nur in Ausnahmefällen. Da ein Antiserum gegen das Petermännchen-Gift kommerziell nicht zur Verfügung steht, beruht die Therapie (Allgemeine Maßnahmen der ersten Hilfe und Notfallmedizin, Auswaschen der Wunde) weitgehend auf Empirie. Der Patient sollte in jedem Fall darüber informiert werden, dass Bewegungseinschränkung, Schwellungen oder Raynaud-Syndrom monatelang persistieren können.