Erschienen in:
01.05.2009 | Leitthema
Perspektiven der CTG-Anwendung während der Geburt
verfasst von:
Dr. A. Nonnenmacher, H. Hopp, J. Dudenhausen
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 5/2009
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Zusammenfassung
Die Kardiotokographie (CTG) ist weltweit die am häufigsten genutzte Methode der Fetalüberwachung während der Geburt. Während das normale CTG zuverlässig fetales Wohlbefinden anzeigt, entsprechen als pathologisch eingestufte Muster der fetalen Herzfrequenz (FHF) häufig noch physiologischen Veränderungen. Spezifität und positiv prädiktiver Wert des CTG für eine fetale Hypoxie und/oder fetale Azidose sind niedrig, während Sensitivität und negativ prädiktiver Wert hoch sind. Die Falsch-positiv-Rate der CTG-Interpretation führt zu vielen vermeidbaren Entbindungsoperationen. In Kombination mit dem indizierten Einsatz von Fetalblutanalysen (FBA) werden hypoxiebedingte Mortalität, Auftreten neonataler Krampfanfälle und ungerechtfertigte operative Entbindungen reduziert. Online-Analysen des CTG mit der Quantifizierung von FHF-Parametern durch elektronische Verfahren ermöglichen eine höhere Reproduzierbarkeit der CTG-Interpretation und verbessern so die diagnostische Sicherheit. Die gute Korrelation von pathologischen Befunden der ergänzenden Überwachungsverfahren fetale Pulsoxymetrie und ST-Analyse des fetalen EKG (STAN) zur fetalen Azidose wird eine Reduzierung von FBA bei suspekter und pathologischer FHF ermöglichen.