Erschienen in:
01.03.2016 | Pflege | Originalien
Kontamination der Arbeitskleidung bei Ärzten und Pflegepersonal
verfasst von:
M. Lenski, M. A. Scherer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Hände des medizinischen Personals sind in Krankenhäusern der wichtigste Vektor bei der Übertragung von Erregern. In Großbritannien wurde daher ein „bare to the elbows“-Dresscode erlassen.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Studie war es, herauszufinden, ob die Kontamination der Arbeitskleidung durch Keime vergleichbar ist mit der Kontamination der Hände des Krankenhauspersonals und ob durch die Arbeitskleidung ein reales Transmissionsrisiko besteht.
Material und Methoden
Insgesamt wurden 54 Abstriche beim Pflegepersonal sowie bei Ärzten, Patienten und Krankenhausarbeitsmaterialien abgenommen.
Ergebnisse
Die statistisch signifikant dichteste Besiedlung mit Keimen zeigten die Abstriche der Patienten (Median 73 kolonienbildende Einheiten (= KBE)), gefolgt vom Ärmel des Arztkittels (Median 36 KBE, p = 0,005), Arbeitskleidung des Pflegepersonals nach Beendigung einer Schicht (Median 23 KBE, p < 0,001) und Krankenhausmaterialien (Median 15 KBE, p < 0,001). Nachgewiesene pathogene Erreger waren koagulasenegative Staphylokokken, Staphylococcus aureus, Enterobacter cloacae und Acinetobacter-Spezies.
Diskussion
Von kontaminierter Arbeitskleidung geht ein relevantes Transmissionsrisiko für pathogene Erreger aus. Ein „bare below the ellbow“-Dresscode oder ein täglicher Wechsel des Arztkittels scheinen beides sinnvolle Maßnahmen zur Reduktion des Transmissionsrisikos von Erreger im Krankenhaus darzustellen.