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Erschienen in: Gefässchirurgie 7/2022

30.08.2022 | Pflege | Leitthema

Kritische extremitätenbedrohende Beinischämie bei geriatrischen Patienten – eine diagnostische und therapeutische Herausforderung

verfasst von: Dr. Christoph Ploenes

Erschienen in: Gefässchirurgie | Ausgabe 7/2022

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Zusammenfassung

Bei geriatrischen Patienten ist der Zustand vor dem Akutgeschehen bei Festlegung der Therapieoptionen im Rahmen einer kritischen extremitätenbedrohenden Beinischämie (CLTI) von prognostisch entscheidender Bedeutung, v. a. beim Vorliegen eines Frailty-Syndroms. Negative Prädiktoren sind Immobilität, Pflegebedürftigkeit und Zeichen der Malnutrition wie Muskelschwäche. Die primär kardiovaskulär bedingte 1‑Jahres-Mortalität liegt bei bis zu 50 %. Das Therapieziel bei dieser Hochrisikogruppe ist die Linderung von Beschwerden unter Erhaltung oder Verbesserung der Selbstständigkeit in den Basisfunktionen des täglichen Lebens. Auch die Wahl der diagnostischen Mittel hat sich daran zu orientieren, v. a. in Hinblick auf bildgebende Verfahren (CT und MRT). Es ist zu prüfen, ob ein Gefäßeingriff vermieden werden kann, v. a. bei stabilen Wundsituationen ohne oder mit geringen Beschwerden. Steht der Ruheschmerz im Vordergrund, reicht therapeutisch oft die Verbesserung des arteriellen Zustroms aus, ohne die Notwendigkeit einer kompletten Revaskularisation. Ist eine an sich indizierte Revaskularisation mit hohen Risiken einer Verschlechterung des Gesamtzustands verbunden, sollte ein Palliativkonzept Berücksichtigung finden.
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Metadaten
Titel
Kritische extremitätenbedrohende Beinischämie bei geriatrischen Patienten – eine diagnostische und therapeutische Herausforderung
verfasst von
Dr. Christoph Ploenes
Publikationsdatum
30.08.2022
Verlag
Springer Medizin
Schlagwörter
Pflege
Mangelernährung
Erschienen in
Gefässchirurgie / Ausgabe 7/2022
Print ISSN: 0948-7034
Elektronische ISSN: 1434-3932
DOI
https://doi.org/10.1007/s00772-022-00922-0

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