Erschienen in:
08.07.2019 | Pflege | Leitthema
Rheumatologische Versorgung im Rheumazentrum Ruhrgebiet – ein Modell für Ballungszentren
verfasst von:
Prof. Dr. J. Braun, U. Kiltz, I. Andreica, B. Buehring, B. Guminski, U. Häusler, H. Kavruk, D. Kiefer, R. Lochowski, B. Mintrop, X. Baraliakos
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 8/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Das Rheumazentrum Ruhrgebiet ist die größte deutsche Rheumaspezialklinik, die seit vielen Jahren alle Voraussetzungen für die vom Verband der rheumatologischen Akutkliniken (VRA) geforderte Strukturqualität erfüllt und – auch wegen der regelmäßigen Teilnahme am Benchmarkingprojekt KOBRA – regelmäßig das VRA-Gütesiegel erhält. Im Rheumazentrum Ruhrgebiet wurden im Jahr 2018 mehr als 7500 Patienten stationär versorgt, und im Rahmen der Versorgung über § 116b (zukünftig ASV [ambulante spezialfachärztliche Versorgung]) gab es nahezu 25.000 ambulante Patientenkontakte. Darüber hinaus wurde vor 5 Jahren ein Frühsichtungsprogramm (Triage) etabliert, um Patienten mit muskuloskeletalen Beschwerden und potenziell entzündlich rheumatischer Grundlage im Sinne einer Frühdiagnose und -therapie gemäß dem Treat-to-target-Konzept innerhalb von weniger als 4 Wochen (zunächst) ambulant hinsichtlich der erforderlichen Dringlichkeit sichten zu können, um sie anschließend einer fundierten Diagnosesicherung zuzuführen. Diese Frist konnte in den letzten beiden Jahren 2017 und 2018 in mehr als 90 % der Fälle realisiert werden. Im Rahmen der stationären Versorgung wurden in den letzten Jahren etwa ein Drittel der Patienten im Rahmen einer rheumatologischen Komplextherapie und ca. 10 % mit einer Schmerzkomplextherapie behandelt, etwa 3 % werden mit einer geriatrischen Komplextherapie versorgt, und ca. 65 % waren Kurzlieger (<4 Tage), d. h. Patienten, die kurzfristig die erforderliche Diagnostik und Therapie stationär erhalten. Die Gesamtstruktur des Rheumazentrums, die Kooperation mit niedergelassenen Rheumatologen, vielen Kooperationspartnern, Zuweisern und Patienten stellt ein Modell für die rheumatologische Versorgung in großen Ballungsgebieten dar. Die Versorgung von großen Patientenzahlen ermöglicht auch die Weiterbildung von vielen Assistenten – und das ist essenziell für die Zukunft guter rheumatologischer Medizin.