Erschienen in:
01.07.2010 | Übersichten
Polytrauma
Aktuelle Strategie bei abdominellen Verletzungen
verfasst von:
PD Dr. H.E. Vogelsang, H. Allescher, W. Leidinger, M. Rothe
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2010
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Zusammenfassung
Die chirurgische Behandlungsstrategie viszeraler Verletzungen im Rahmen des Polytraumas wird durch indirekte Schlussfolgerungen aus dem Unfallhergang, dem Verletzungsmuster und dem jeweils aktuellen Zustand des Verunfallten, dem Wissen um die Qualität und Wertigkeit der eingesetzten Diagnostik sowie die Verfügbarkeit chirurgischer Techniken bestimmt. Wenn irgend möglich, ist der Organerhalt anzustreben, der Einsatz minimalinvasiver Operationsverfahren sowie die Anwendung nichtoperativer Interventionstechniken sind Teil der Versorgungsstrategie, wofür ein zeitversetzter Diagnostik- und Therapieplan erforderlich sind. Es sollte laut dem Grundsatz „damage control“ vorgegangen werden, also bewusst auf eine primäre Rekonstruktion zugunsten einer postprimären Wiederherstellung von Organ- und Funktionsintegrität verzichtet werden. Im Rahmen der Versorgung von Polytraumapatienten mit Abdominalverletzungen nimmt das Konzept des „abdominellen Kompartments“ einen zunehmenden Stellenwert in der intensivmedizinischen Betreuung und in chirurgischen Behandlungskonzepten ein.