Erschienen in:
26.08.2021 | Affektive Störungen | Schwerpunkt: Digitale Psychotherapie – Übersichten
Sechs Jahre nach der „Flüchtlingskrise“ – Welche digitalen Interventionen stehen Geflüchteten mit psychischen Störungen zur Verfügung?
verfasst von:
Christina Wirz, Johanna Boettcher, Christine Knaevelsrud, Carina Heeke
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 5/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Viele Geflüchtete, die insbesondere seit 2015 nach Deutschland kamen, sind von psychischen Störungen betroffen. Aufgrund von Sprachbarrieren und eingeschränktem Anspruch ist ihr Zugang zu psychotherapeutischer Versorgung jedoch erschwert.
Ziel der Arbeit
Es soll eine exemplarische Übersicht über digitale Interventionen für Geflüchtete mit psychischen Störungen erstellt und ihre Wirksamkeit diskutiert werden. Herausforderungen digitaler Interventionen sollen beleuchtet werden.
Material und Methoden
Metaanalysen und Übersichtsbeiträge zu digitalen Interventionen für Migrant*innen und Geflüchtete weltweit sowie deren Referenzlisten wurden nach relevanten Interventionen durchsucht. Zusätzlich wurden die App Stores durchsucht. Interventionen wurden aufgenommen, wenn (1) es sich um digitale Angebote handelt, die sich (2) primär an Geflüchtete in Deutschland richten, die (3) in arabischer oder persischer Sprache vorliegen und die (4) aktuell zur Verfügung stehen.
Ergebnisse und Diskussion
Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es eine geleitete und 8 ungeleitete Interventionen für Geflüchtete zur Behandlung u. a. von posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), Depression und Angststörungen als App oder Web-Anwendung. Nur 2 dieser Anwendungen wurden bereits evaluiert, und nur eine Anwendung konnte eine Reduktion der Primärsymptomatik demonstrieren. Hohe Abbruchraten stellen eine Herausforderung in der digitalen Versorgung Geflüchteter dar.