Präeklampsie: Dreifach erhöhtes Schlaganfallrisiko in den zehn Jahren danach

In den zehn Jahren nach einer Präeklampsie scheint das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich gesteigert zu sein, legt eine Analyse nahe. Das würde ein frühes Screening rechtfertigen. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Schwangere mit Präeklampsie haben ein gesteigertes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen im späteren Leben, wie es sich im Laufe der Zeit verändert, ist jedoch unklar. Daten aus Dänemark zufolge ist ihr Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall in den ersten zehn Jahren am stärksten erhöht, aber auch mehr als 20 Jahre nach der Entbindung noch signifikant höher als das von Frauen ohne diese Schwangerschaftskomplikation. In die registerbasierte Studie wurden rund 1.158.000 dänische Frauen einbezogen, die zwischen 1978 und 2017 schwanger gewesen waren. Forschende um Dr. Sara Hallum von der Universität Kopenhagen teilten sie in zwei Gruppen mit und ohne Präeklampsie. Die Teilnehmerinnen hatten vor ihrer Schwangerschaft keine kardiovaskulären Erkrankungen gehabt und wurden maximal 39 Jahre nachbeobachtet. Vierfach gesteigertes Zehnjahresrisiko für Herzinfarkt Das Team ermittelte die kumulative Inzidenz von Herzinfarkten und Schlaganfällen in beiden Gruppen. Bis zu 2% der Frauen mit Präeklampsie in ihrer ersten Schwangerschaft hatten innerhalb von zwei Jahrzehnten nach der Entbindung einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, verglichen mit bis zu 1,2% der nicht betroffenen Frauen. Die kumulativen Inzidenzen begannen sieben Jahre nach der Entbindung zu divergieren. Frauen mit Präeklampsie hatten innerhalb von zehn Jahren nach der Geburt ihres Kindes ein vierfach erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt und ein knapp dreifach gesteigertes Risiko für einen Schlaganfall verglichen mit Frauen ohne die Schwangerschaftserkrankung. Das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall war in der Präeklampsiegruppe mehr als 20 Jahre nach der Entbindung immer noch doppelt so hoch wie bei nicht betroffenen Frauen. Die Forschenden untersuchten auch das kardiovaskuläre Risiko der Teilnehmerinnen in Abhängigkeit vom Alter und stellten fest, dass 30- bis 39-Jährige mit früherer Präeklampsie fünf- bzw. dreimal so häufig Herzinfarkte bzw. Schlaganfälle erlitten wie Gleichaltrige ohne eine solche Vorgeschichte. Das erhöhte Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Frauen mit Präeklampsie blieb während des gesamten Lebens bestehen, wobei über 50-Jährige immer noch ein doppelt so hohes Risiko wie Gleichaltrige ohne Präeklampsie in der Anamnese hatten. Wer profitiert von einem Screening? Dass Frauen während und unmittelbar nach der Schwangerschaft häufig in Kontakt mit dem Gesundheitssystem stünden, biete eine Gelegenheit, diejenigen mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen zu identifizieren, so Hallum et at. Die Zahl der Frauen mit Präeklampsie in der Anamnese sei jedoch groß und die routinemäßige Nachsorge könne Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. „Die Studie legt nahe, dass Frauen, die nach dem 35. Lebensjahr eine Präeklampsie hatten, und diejenigen, bei denen sie mehr als einmal auftrat, am ehesten von einem Screening profitieren“, fassen die Forschenden um Hallum zusammen. Sie empfehlen, mit der Prävention innerhalb eines Jahrzehnts nach der Entbindung zu beginnen, zum Beispiel durch die Therapie von Bluthochdruck und die Aufklärung über kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Rauchen und mangelnde Bewegung. Das Wichtigste in Kürze Frage: Wie oft und wann treten kardiovaskuläre Erkrankungen bei Frauen mit und ohne frühere Präeklampsie auf? Antwort: An Präeklampsie Erkrankte hatten in den zehn Jahren nach der Entbindung ein vierfach erhöhtes Herzinfarkt- und ein dreifach gesteigertes Schlaganfallrisiko. Bedeutung: Das Expertenteam empfiehlt, mit der Prävention innerhalb eines Jahrzehnts nach der Entbindung zu beginnen. Einschränkung: Einige Frauen mit Herzinfarkten oder Schlaganfällen könnten bereits vor der Schwangerschaft unentdeckte kardiovaskuläre Erkrankungen gehabt haben.

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