Erschienen in:
01.03.2014 | Leitthema
Prävalenz und medikamentöse Therapie des arteriellen Hypertonus der erwerbstätigen Bevölkerung in Deutschland
verfasst von:
A. Kieback, M. Augustin, H. Heigel, I. Schäfer, Prof. Dr. E.S. Debus
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bluthochdruck ist ein wesentlicher, häufiger und therapierbarer Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Eine frühzeitige Erkennung betroffener Personen ist wesentlich.
Ziel der Arbeit
Einschätzung der Prävalenz und medikamentöse Therapie des arteriellen Hypertonus der erwerbstätigen Bevölkerung in Deutschland.
Methoden
In 80 deutschen Firmen wurde ein kardiovaskuläres Screening-Programm durchgeführt. Es beinhaltete ein standardisiertes Interview, eine körperliche Untersuchung und weitere Diagnostik. Die statistische Auswertung erfolgte deskriptiv.
Ergebnisse
Es wurden 10.271 (43 % Frauen) Probanden eingeschlossen (durchschnittliches Alter 47 Jahre, durchschnittlicher Body-Mass-Index [BMI] 26), unter ihnen 23 % Raucher, 25 % Ex-Raucher und 52 % Nichtraucher. Einen arteriellen Hypertonus (≥ 140/90 mmHg) wiesen 41 % der Probanden auf, 13 % hatten Blutdruckwerte von mindestens 160/100 mmHg. 19 % der Probanden nahmen regelmäßig Antihypertensiva ein. Etwa 60 % der Hypertoniker mit Blutdruckwerten über 160/100 mmHg (entsprechend 8 % der Probanden) erhielten keine antihypertensive Therapie.
Diskussion
In der erwerbstätigen Bevölkerung in Deutschland besteht eine hohe Prävalenz des arteriellen Hypertonus, die nicht in vollem Umfang wahrgenommen wird. In der Folge zeigt sich eine Unterbehandlung unter den Probanden mit arteriellem Hypertonus. Angesichts des erwarteten Anstiegs der kardiovaskulären Morbidität in Deutschland innerhalb der kommenden 20 Jahre und aufgrund der Spätfolgen bei langjährig unbehandeltem arteriellem Hypertonus sollte ein allgemeines kardiovaskuläres Screening etabliert werden.