Erschienen in:
01.08.2011 | Originalien
Präzision eines neuen Biometriegeräts zur Messung pseudophaker Augen
verfasst von:
A.L. Hildebrandt, G.U. Auffarth, Prof. Dr. M.P. Holzer
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 8/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Biometrische Messungen und die Kenntnis über die Beziehung von Strukturen im Auge sind v. a. für die Katarakt- und die refraktive Chirurgie erforderlich. In der vorliegenden Studie wurden Messdaten eines neuen Geräts, das mit optischer Kurzstreckenkohärenzreflektometrie (OLCR) arbeitet, mit Ergebnissen des IOLMaster verglichen.
Material und Methoden
Es wurden 140 pseudophake Augen nach komplikationsloser Kataraktoperation mit IOL-Implantation bezüglich Augenlänge (AL) und Keratometrie sowie Vorderkammertiefe (VKT) mit einem Prototyp des LENSTAR LS 900 (Haag-Streit AG)/ALLEGRO BioGraph (Wavelight AG) und dem IOLMaster V.5 (Carl Zeiss Meditec AG) untersucht. Patienten mit kornealer oder intraokulärer Pathologie und Patienten, deren Kataraktoperation weniger als 4 Wochen zurücklag oder die einen anderen Eingriff am Auge hinter sich hatten, wurden nicht in die Studie einbezogen. Die Messungen wurden gemäß der Empfehlung des jeweiligen Herstellers durchgeführt und mittels Bland-Altman-Diagramm, Passing-Bablok-Regressionsanalyse und Pearson-Korrelation ausgewertet.
Ergebnisse
Valide Messungen für die AL konnten bei 137 Augen erreicht werden. Der Mittelwert (MW) lag für beide Geräte bei 23,75 mm (±2,08 am IOLMaster; ±1,7 am LENSTAR/BioGraph). Der mittlere Hornhautradius (R) lag bei 7,7±0,27 mm (IOLMaster) bzw. 7,74±0,29 mm (LENSTAR/BioGraph). Valide Werte für die VKT konnten mittels LENSTAR/BioGraph in 30% der Fälle gemessen werden. Bei 98,6% der Augen, für die die VKT manuell ermittelt wurde, ergab sich ein MW von 4,73±0,53 mm.
Schlussfolgerung
Die Geräte zeigten für AL und Keratometrie hohe Übereinstimmung. Die VKT-Signalspitzen im A-Scan des LENSTAR/BioGraph führten jedoch in der Minderheit der Fälle (30%) zu numerischen VKT-Werten. Während sich der LENSTAR/BioGraph als raum- und zeitsparendes sowie benutzer- und patientenfreundliches Gerät dargestellt hat, muss die Software für die Vermessung pseudophaker Patienten in Zukunft noch verbessert werden.