Erschienen in:
01.02.2020 | Schock | Einführung zum Thema
Praxisorientierter Überblick über pädiatrische Notfälle und aktuelle Therapiestandards
verfasst von:
PD Dr. Florian Hoffmann, Prof. Dr. Fred Zepp
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 2/2020
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Auszug
Die Behandlung von akuten lebensbedrohlichen Notfällen im Säuglings- und Kindesalter wie Reanimationen, akute schwerste Atemnot, epileptische Anfälle oder Schock stellt für alle Beteiligten immer wieder eine immense Herausforderung dar. Diese Situationen sind selten und erfordern häufig in kurzer Zeit viele Therapieentscheidungen. Die Seltenheit und die damit verbundene fehlende Routine führen regelhaft zu Defiziten in der Erstversorgung. Internationale Leitlinien werden in derartigen Stresssituation nicht immer eingehalten; bei der gewichtsadaptierten Medikamentengabe kommt es zu folgenschweren Dosierungsfehlern, und typische Kommunikationsprobleme behindern die koordinierte Zusammenarbeit im Team. Gleichzeitig stellt die Stabilisierung eines kritisch kranken Kindes aber immer ein zeitkritisches Ereignis dar. Couragiert und so schnell wie möglich eingeleitete Notfallmaßnahmen verbessern das Outcome und die Prognose des Patienten. Dabei sind standardisierte Vorgehensweisen und die Verwendung einer „gemeinsamen Sprache“ für alle Beteiligten von sehr großer Bedeutung. Erfreulicherweise nimmt die Verbreitung internationaler Leitlinien für die Notfallversorgung von Kindern in den letzten Jahren auch im deutschsprachigen Raum zu. Die Kindernotfallmedizin wird heute als eine in der Pädiatrie wachsende und relevante Subdisziplin wahrgenommen. Dies ist nicht zuletzt dem zunehmenden Angebot innerklinisch durchgeführter Notfalltrainings und den offiziellen Kursformaten wie Paediatric Life Support des European Resuscitation Council (ERC) und der American Heart Association (AHA) zu verdanken. …