Erschienen in:
01.03.2010 | Leitthema
Primäre Kniegelenkendoprothese nach Trauma
Wann macht sie Sinn?
verfasst von:
PD Dr. T.M. Frangen, T. Fehmer, G. Muhr, T. Kälicke
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
|
Ausgabe 1/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Intraartikuläre Kniegelenkfrakturen und v. a. die komplexen Tibiakopffrakturen stellen eine große chirurgische Herausforderung dar. Bei älteren Patienten sind die operativen Rekonstruktionsmöglichkeiten mit einer Osteosynthese durch vorbestehende Arthrose, Osteoporose mit substanziellen Knochendefekten sowie einer eingeschränkten Koordinationsfähigkeit begrenzt. Osteosyntheseversagen, sekundäre Arthrose mit Achsfehlstellung und Schmerzhaftigkeit sind häufig die Folge. In derart gelagerten Fällen macht es Sinn, über die Primärtherapie mit einer Knieendoprothese nachzudenken. Die wenigen Publikationen zu dieser Thematik zeigen durchweg positive Erfahrungen, der Patient kann sofort voll belasten und man erspart ihm ggf. weitere operative Eingriffe. Aktuell ist die primäre Endoprothetik ein nicht etabliertes Therapieverfahren, könnte aber in Sondersituationen eine sinnvolle Option zur Behandlung komplexer Frakturformen darstellen. Entsprechende Langzeitergebnisse fehlen bisher.