Erschienen in:
01.07.2004 | Leitthema
Prinzipien der Antibiotikabehandlung bei periprothetischen Infektionen
verfasst von:
Dr. med. L. Frommelt
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 7/2004
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Zusammenfassung
Die periprothetische Infektion ist heute eine seltene Komplikation einer weit verbreiteten Operation, dem künstlichen Gelenkersatz. Diese fremdkörperassoziierte Infektion im Knochengewebe ist durch Antibiotikatherapie schwer zu erreichen und mit Ausnahme der frühen, nicht etablierten Infektion nur durch chirurgische Entfernung des Fremdmaterials zu behandeln. Vorzugsweise erfolgt dazu der ein- oder zweizeitige Austausch des Prothesensystems. In einigen Fällen ist die Entfernung der Prothese allein mit Belassung einer Pseudoarthroplastik oder einer Arthrodese ohne dauerhaft verbleibendes Fremdmaterial erforderlich. Ultima ratio ist die Amputation. Immer muss eine an das chirurgische Konzept angepasste Antibiotikatherapie erfolgen, systemisch und/oder lokal an Wirkstoffträger gebunden. Kontrollierte Studien für den Vergleich der Behandlungsverfahren liegen bislang nicht vor. Die periprothetische Infektion sollte nur in Kompetenzzentren und interdisziplinär von Chirurgen und erfahrenen Infektiologen behandelt werden.