Hintergrund
Multiparametrischer TRUS (mpTRUS)
Normalbefunde
B-Bild-Ultraschall der Prostata (B-TRUS)
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einer bandförmigen, echoreicheren peripheren Zone (PZ), die viel Drüsengewebe besitzt (Abb. 1a),
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einer echoärmeren, meist knotig konfigurierten Transitionalzone (TZ), mit reichlich Muskulatur und Bindegewebe (Abb. 1b, c),
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einer echoärmeren, meist tubulär konfigurierten periurethralen Zone, welche die Harnröhre umgibt und vom Blasenhals bis zur membranösen Harnröhre erkennbar ist (Abb. 1b, c),
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einer echoärmeren, meist knotig bis tränentropförmig konfigurierten zentralen Zone (ZZ), welche die Ductus deferentes und ejaculatorii umgibt (Abb. 1d, e),
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einem sichel- bis kappenförmigen, symmetrisch angeordnetem, echoarmen und kaum durchbluteten anterioren, fibromuskulären Stroma (AFS), welches die Prostata nach ventral im kleinen Becken fixiert (Abb. 1f).
Ultraschallelastographie (USE)
Doppler-TRUS (D-TRUS)
Kontrastmittelverstärkter TRUS (CE-TRUS)
Prostatakarzinom
Äußere Drüse (periphere Zone)
Innere Drüsenanteile
Prostatabiopsie
Systematische Biopsie (SB)
B-TRUS-gezielte Biopsie
MpTRUS-gezielte Biopsie
MpTRUS-/mpMRT-gezielte Fusionsbiopsien
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man kann außerhalb des MR-Scanners ultraschallgeführt gezielt Herdbefunde biopsieren, die in der mpMRT karzinomsuspekt sind,
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es werden 2 moderne bildgebende Verfahren, nämlich der mpTRUS und die mpMRT zusammengeführt (Abb. 6),
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die Bildinterpretation wird durch den TRUS/MRT-Abgleich verbessert.
Outcomegezielte Biopsiestrategien
Vorteile | Nachteile |
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Kann von Urologen und Radiologen durchgeführt werden | Untersucherabhängigkeit (Freihandtechnik) |
Prostatabiopsie unter Echtzeitbedingungen | Probleme in der Transitionszone und bei weit anterior lokalisierten Karzinomen in großen Organen |
Steigert die Detektionsrate klinisch signifikanter Prostatakarzinome | Für den niedergelassenen Bereich zurzeit noch zu teuer in der Anschaffung (v. a. USE und CE-TRUS, Hard- und Software) |
Senkt die Detektionsrate klinisch insignifikanter Prostatakarzinome | Niedriger Evidenzlevel bei Fehlen von Multicenterstudien |
Potenzial zur flächendeckenden Implementierung (in jeder urologischen Praxis steht ein Ultraschallgerät) | Schallauslöschung bei Verkalkungen (Abb. 6) |
Fazit für die Praxis
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Die simultane Anwendung struktureller (B-Bild-Ultraschall) und funktioneller (Dopplerultraschall und Ultraschallelastographie, ggf. Kontrastmittelultraschall) wird als mpTRUS bezeichnet.
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Durch den mpTRUS wird die diagnostische Qualität der Prostatabiopsie erhöht.
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Der mpTRUS kann zurzeit die systematische Biopsie nicht ersetzen (niedriger Evidenzlevel), sodass er noch in Kombination mit der systematischen Prostatabiopsie durchgeführt wird.
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Da der transrektale Ultraschall häufig von Urologen durchgeführt wird und in fast jeder urologischen Praxis ein Ultraschallgerät steht, hat der mpTRUS das Potenzial, flächendeckend angeboten zu werden.