Zusammenfassung
Die psychopharmakologische Behandlung muss in dem Spannungsfeld zwischen möglichen Schädigungen des (ungeborenen) Kindes durch das Präparat einerseits und der Schädigung von Mutter oder Kind durch die unbehandelte psychische Erkrankung andererseits gesehen werden. Eine diesbezügliche ärztliche Entscheidung oder Aufklärung muss grundsätzlich im Individualfall unter Berücksichtigung der konkreten Risikofaktoren sowie Behandlungsoptionen erfolgen. Im Vergleich zu vielen anderen medizinischen Fachbereichen ist diese Fragestellung in der Psychiatrie überdurchschnittlich verbreitet, da psychische Erkrankungen durch die Schwangerschaft sowie auch durch die postpartalen Veränderungen vermehrt ausgelöst werden und weil das Durchschnittsalter von Patientinnen mit psychischen Erkrankungen vielfach niedriger ist, d. h. Frauen sich sehr häufig im fertilen Alter befinden.