Erschienen in:
01.03.2007 | Originalien
Qualität der Leichennierenentnahme in Deutschland
10-Jahres-Erfahrungen mit 486 transplantierten Leichennieren an einem Zentrum
verfasst von:
Dr. Wassilios Bentas, M. Probst, J. Jones, A. Karaoguz, I. Cerovac, E. Scheuermann, I.A. Hauser, D. Jonas, J. Goßmann
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Organverletzungen im Rahmen der Organentnahme werden von vielen Transplantationszentren zunehmend als Problem empfunden, wobei publizierte Daten kaum vorliegen. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Qualität der Leichennierenentnahme in Deutschland zu untersuchen.
Material und Methoden
Alle an unserer Klinik zwischen 1996 und 2005 durchgeführten allogenen Leichennierentransplantationen mit einem innerhalb Deutschlands entnommenen und von Eurotransplant vermittelten Organ wurden retrospektiv aufgearbeitet.
Ergebnisse
Von insgesamt 486 entnommenen Leichennieren wurden 103 (21,2%) von den Transplanteuren beanstandet. Keines der Organe musste abgelehnt werden. Bei 18 (3,7%) Transplantationen war die mangelhafte Entnahme mit einer erheblichen Ausweitung des Eingriffs bzw. Komplikationen verbunden.
Schlussfolgerung
Eine mangelhafte Organentnahme geht selten mit klinischen Konsequenzen einher. Trotzdem ist eine intensivere Schulung der entnehmenden Operateure unerlässlich. Ob die von der Bundesärztekammer seit dem 01.01.2006 geforderten 10 Nierenentnahmen unter Anleitung vor selbständiger Entnahme ausreichen, bleibt abzuwarten. Eine zusätzliche klinikübergreifende Fortbildung wäre wünschenswert.