Erschienen in:
01.07.2003 | Übersichten
Raumfordernde Prozesse der Sellaregion unter besonderer Berücksichtigung tumorähnlicher Läsionen
verfasst von:
Prof. Dr. W. Saeger
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 4/2003
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Zusammenfassung
Die meisten Raumforderungen der Sellarregion werden durch Tumoren hervorgerufen, v. a. durch Hypophysenadenome und Kraniopharyngeome, aber auch Meningeome. In etwa 8% liegt der Raumforderung ein nichtneoplastischer Prozess zugrunde (Entzündungen, Hyperplasien, Zysten u. Ä.). Zysten der Hypophysenregion werden in Rathke-, Arachnoidal-, Kolloid- und Epidermoidzysten klassifiziert und sind abzugrenzen von neoplastischen Zysten, die sich aus Kraniopharyngeomen oder Hypophysenadenomen entwickeln. Die Entzündungen können autochthon (lymphozytäre Hypophysitis, idiopathische granulomatöse Hypophysitis, xanthomatöse und peritumoröse Hypophysitis), oder Teil eines generalisierten Prozesses (Sarkoidose u. Ä.) sein . Hyperplastische Prozesse können zu einer Größenzunahme der Hypophyse auf das Doppelte führen. Prolaktin- und ACTH-Zell-Hyperplasien sind die häufigsten Formen, die diffus oder nodulär auftreten können. Bei nodulärer Architektur können sich Übergangsformen in Adenome ausbilden. Andere Hyperplasien finden sich neben Adenomen oder anderen Tumoren. Auch vaskuläre (Aneurysmen) und knöcherne Prozesse (v. a. die fibröse Dysplasie) können als Raumforderung in der Sellaregion auftreten.