Erschienen in:
01.01.2014 | Leitthema
REM-Schlaf-Verhaltensstörung als prodromales Stadium von α-Synukleinopathien
Klinik, Epidemiologie, Pathophysiologie, Diagnose und Behandlung
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. W.H. Oertel, C. Depboylu, M. Krenzer, D. Vadasz, V. Ries, F. Sixel-Döring, G. Mayer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2014
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Zusammenfassung
Die REM(„rapid eye movement”)-Schlaf-Verhaltensstörung („REM sleep behavior disorder“, RBD) ist definiert als eine Parasomnie, die einerseits durch einen intermittierenden, elektromyographisch nachweisbaren Verlust der REM-Schlaf-assoziierten Atonie und andererseits durch das Auftreten ausgeprägter motorischer Aktivität während des Träumens (in der Regel mit aggressivem Inhalt) charakterisiert ist. Epidemiologische Daten über die Prävalenz von RBD sind wenig aussagekräftig. Die RBD kann idiopathisch oder symptomatisch sein. Für ihre Diagnose ist eine Video-Audio-Polysomnographie essenziell. Pharmakologisch stehen für ihre Behandlung hauptsächlich Clonazepam und Melatonin zur Verfügung. Aktuelle Studien belegen, dass Betroffene mit einer idiopathischen RBD ein auf bis zu 80 % erhöhtes spezifisches Risiko haben, in 10 bis 20 Jahren eine neurodegenerative Erkrankung vom α-Synukleinopathie-Typ (Parkinson-Krankheit, Demenz vom Lewy-Körper-Typ, Multisystematrophie) zu entwickeln. Die vorliegende Arbeit liefert eine kurze Übersicht über die Klinik, Epidemiologie, Pathophysiologie, Diagnose und Therapie der RBD.