Erschienen in:
01.06.2014 | Tagungsbericht
Research Within Bounds. Protecting Human Participants in Modern Medicine and the Declaration of Helsinki, 1964–2014
Genf, 12.-13. September 2013
verfasst von:
Markus Wahl, Master of Arts, cand. med. Anna Maria Lehner
Erschienen in:
Ethik in der Medizin
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Ausgabe 2/2014
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Auszug
Anlässlich der neuesten Revision der Deklaration von Helsinki fand im September 2013 eine Konferenz zur Geschichte, aber vor allem auch zu Entwicklungsmöglichkeiten und zur Ethik des Kodex statt. Nach den begrüßenden Worten der Organisatoren Andreas Frewer, Ulf Schmidt und Dominique Sprumont stand Urban Wiesing auf dem Tagungsprogramm, der Einblicke in die neueste Überarbeitung gab. Auf die einführenden Vorträge zur Entstehungsgeschichte der Deklaration (Ulf Schmidt) und zentralen ethischen Spannungsfeldern (Marie-Charlotte Bouesseau, WHO) folgte als Experte Robert J. Levine (Yale University). Als Mitglied der Arbeitsgruppe zur Revision der Deklaration im Jahr 2000 erläuterte er die Notwendigkeit der Überarbeitung zu Beginn des neuen Jahrtausends, wobei vor allem die problematische Differenzierung zwischen therapeutischer Testung von Medikamenten und nicht-therapeutischen Untersuchungen im Mittelpunkt stand. Levine berichtete seine Erfahrung, dass ethische Richtlinien manchmal durch die Forschenden und die publizierenden Organe verletzt oder missachtet würden, ohne dass es diesen bewusst sei. Auch machte er auf die noch ungeklärten Placebo-Standards aufmerksam. Der ehemalige WMA-Generalsekretär John R. Williams von der University of Ottawa setzte in seinem Vortrag die Revisionen der Deklaration in einen größeren zeitlichen Kontext und stellte sie damit in den Zusammenhang mit wichtigen Entwicklungen in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Auch zeigte er die zentralen Punkte der vergangenen Debatten zur Forschungsethik auf. …