Erschienen in:
01.08.2006 | Kasuistiken
Retropharyngeale Tendinitis
Differenzialdiagnose des akuten Zervikalsyndroms
verfasst von:
J. G. Heckmann, R. Tröscher-Weber, M. Pawlowski, F. Seifert, C. J. G. Lang, A. Dörfler, S. Schwab
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2006
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Zusammenfassung
Das akute Zervikalsyndrom ist häufig und umfasst ein weites Spektrum von Differenzialdiagnosen mit unterschiedlichen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen. Wir berichten über eine 37-jährige Patientin, die mit akut beginnenden und rasch zunehmenden heftigen Nackenschmerzen eingewiesen wurde. Kopf-/Halsbewegungen und Schlucken verstärkten die Schmerzen. Es bestand eine erhebliche Bewegungseinschränkung der Halswirbelsäule in Flexion/Extension und Rotation. Im MRT zeigte sich eine Verbreiterung des retropharyngealen Weichteilgewebes mit nicht gekapselter diffuser Flüssigkeitsansammlung und partiellem Ödem des 2. HWK. Computertomographisch fand sich eine prävertebrale amorphe Verkalkung, so dass eine retropharyngeale Tendinitis diagnostiziert wurde. Unter nichtsteroidalen Antiphlogistika kam es zu einer raschen Rückbildung der Beschwerden. Es gilt die Krankheitsentität „retropharyngeale Tendinitis“ in der Differenzialdiagnose des akuten Zervikalsyndroms zu berücksichtigen.