Erschienen in:
08.06.2021 | Arthrosen | Operative Techniken
Revisionsoperation nach Resektionsarthroplastik des Daumensattelgelenkes unter Verwendung der Sehne des M. extensor carpi radialis longus
verfasst von:
Dr. med. Thomas Pillukat, Wolfram Heitzmann, Karlheinz Kalb, Univ.-Prof. Dr. med. Joachim Windolf, Prof. Dr. med. Jörg van Schoonhoven
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Operationsziel
Beseitigung von schmerzhaften Kontakten zwischen dem 1. Mittelhandknochen und benachbarten Knochen (Skaphoid, Trapezoideum, 2. Mittelhandknochen) nach vorangegangener Resektion des Os trapezium unter Erhalt der Beweglichkeit im Bereich des ehemaligen Daumensattelgelenkes.
Indikationen
Anhaltende Schmerzen nach vorausgegangener Resektionsarthroplastik mit Proximalisierung des 1. Strahls in die Resektionshöhle. Radiologisch nachgewiesener Kontakt zwischen der Basis des 1. Mittelhandknochens und den benachbarten Knochen (2. Mittelhandknochen, Trapezoideum, Skaphoid). Instabilität des 1. Strahls im Bereich der Suspension.
Kontraindikationen
Nachweis spezifischer Ursachen: neuropathische Beschwerden und Dysästhesien im Versorgungsgebiet des Ramus superficialis nervi radialis, Tendinose der Flexor-carpi-radialis-Sehne etc.
Operationstechnik
Distalisierung des 1. Strahls nach Mobilisation und Débridement an der Basis des 1. Mittelhandknochens. Resuspension durch einen distal gestielten Sehnenstreifen aus der Extensor-carpi-radialis-longus-Sehne. Distanzierung des 1. Strahls von der Basis des 2. Strahls und Interposition von Sehnenmaterial.
Weiterbehandlung
Ruhigstellung mit einer radialumgreifenden Gipsschiene unter Einschluss des Daumengrundgelenkes für 6 Wochen.
Ergebnisse
Von 21 Patienten, die mit dieser Technik versorgt wurden, konnten 15 Patienten (13 weiblich, 2 männlich, Durchschnittsalter 59 [51 bis 70] Jahre) nach durchschnittlich 4 (2 bis 10) Jahren retrospektiv nachuntersucht werden. Die Oppositionsfähigkeit des Daumens war fast normal. Grobkraft und Kraft im Spitzgriff zeigten keinen signifikanten Unterschied zur nicht operierten Gegenseite. Die Schmerzintensität in Ruhe und unter Belastung (ermittelt anhand einer visuellen Analogskala) war postoperativ signifikant geringer. Radiologisch zeigte sich als Zeichen einer erfolgreichen Distalisierung eine signifikante Zunahme des Abstandes zwischen der Basis des 1. Mittelhandknochens und dem distalen Skaphoidpol. Zwölf Patienten nahmen postoperativ eine berufliche Tätigkeit auf, davon 10 in ihrem ursprünglichen Beruf. Weitere Eingriffe waren bei keinem Patienten erforderlich.