Erschienen in:
30.04.2020 | Sarkoidose | Kasuistiken
Periorbitale erythematöse Plaques und Papeln bei einem HIV-positiven Patienten
Ein Fallbericht
verfasst von:
Justyna Szczęch, Dominik Samotij, Edyta Sawińska, Adam Reich, M.D., Ph.D.
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 9/2020
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Zusammenfassung
Vor Einführung der antiretroviralen Therapie war das gleichzeitige Auftreten von Sarkoidose und humanem Immundefizienzvirus (HIV) äußerst selten. Heutzutage wird eine erhöhte Prävalenz von Sarkoidose bei HIV-positiven Patienten als Folge des sog. Immunrekonstitutionssyndroms (IRIS) beobachtet. Ein 37-jähriger Mann, der mit HIV und dem Hepatitis-C-Virus (HCV) koinfiziert war, hatte eine 6‑monatige Vorgeschichte mit allmählichem Fortschreiten der asymptomatischen periorbitalen erythematösen Plaques und Papeln. Routinemäßige klinische Untersuchungen waren unauffällig. Eine Hautstanzbiopsie, die aus dem oberen Teil der rechten Wange entnommen wurde, zeigte mehrere nicht verkäsende dermale Granulome mit mehrkernigen Riesenzellen, was eine eindeutige histologische Diagnose ermöglichte. Basierend auf dem Krankheitsbild und den histologischen Befunden, wurde bei dem Patienten eine kutane Sarkoidose diagnostiziert. Dieser Fallbericht unterstreicht die Veränderung möglicher rheumatologischer und dermatologischer Komorbiditäten bei HIV-positiven Patienten, die mit einer hochaktiven antiretroviralen Therapie behandelt wurden. Daher sollte die Definition des IRIS den Ärzten bekannt sein, die Patienten mit HIV-Infektionen behandeln.