Erschienen in:
24.07.2018 | Schilddrüsenkarzinome | Literatur kompakt
Verborgenes Malignom tritt an der Haut zutage
verfasst von:
Prof. Dr. med. Heinrich Holzgreve
Erschienen in:
hautnah dermatologie
|
Ausgabe 4/2018
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Auszug
Ein älterer Mann stellte sich beim Dermatologen wegen derber, gut verschiebbarer, ovaler, dunkelrotbrauner Knoten am Hals, am Rücken und an der Kopfhaut vor (Abb.
a). Der erste war schon drei Monate zuvor im Bereich des Schlüsselbeins links aufgetreten und inzwischen auf eine Größe von 25 × 20 mm angewachsen. Mittels CT und MRT von Kopf bis Becken fanden sich multiple, kontrastmittelanreichernde Hirnmetastasen (Abb.
b) sowie der Verdacht auf ein Aspergillom der Lunge (Abb.
c), aber keine Hinweise auf einen Primärtumor. Die Histologie bestätigte den malignen Charakter der Knoten. Spezialuntersuchungen deuteten am ehesten auf eine urotheliale oder hepatobiliäre Herkunft. Man entschied sich für eine palliative Strahlentherapie. Der Patient verstarb vier Monate später. Ein schnell wachsender Knoten der Haut ist malignomverdächtig. Hautmetastasen treten bei circa 1–9 % aller Patienten mit malignen Tumoren auf, am häufigsten bei Mamma-, Lungen- und Schilddrüsenkarzinomen. Bei kutaner Erstmanifestation stellen sich im weiteren Verlauf am häufigsten Niere, Lunge, Schilddrüse und Ovar als Ausgangspunkt heraus. …